Dialog-Lexikon ZuletztRisikomanagement ist der Umgang mit Gefahren und setzt eine ausreichende Risikoanalyse voraus. Zum Risikomanagement zählt der personelle und technische Einsatz. Ergeben sich hierbei Unzulänglichkeiten, so verändern sich die Parameter für die Risikoanalyse und die Risikokalkulation, kann die Entscheidung zur Abkehr von einer risikobehafteten Praxis zur Folge haben.
Markus Rabanus 20110316 ergänzen Anlass >> Fukushima
Das Risikomanagement nimmt eine immer bedeutsamer werdende Größe in politischen und wirtschaftlichen Überlegungen ein: Folgenabschätzung, "Restrisiko", Risikoanalyse, Risikokalkulation.
Je tiefer man sich in die Thematik einarbeitet, desto mehr fällt auf, dass die Politik im Vergleich zur Wirtschaft, insbesondere Bank- und Versicherungswirtschaft zu wenig Risikoanalyse betreibt.
Insbesondere in der Sicherheitspolitik scheint es zum Risikomanagement ebensolche Vernachlässigungen zu geben wie zum Konfliktmanagement. In beiden Bereichen herrscht Unterbelichtung, was den Terrorismus anbelangt. Stattdessen kreisen die Überlegungen um die klassischen Felder: Stärke der gegnerischen Militärpotentiale, denen die ideologischen und politisch-moralischen Potentiale kaum als immanent wahrgenommen, geschweige denn zum Gegenstand von Kommunikation gemacht wird: "Mit Terroristen verhandeln wir nicht."
Diplomatie als Faktor des Risikomanagements wird noch immer der staatlichen Ebene vorbehalten, müsste jedoch längst einem erweiterten Diplomatiebegriff weichen.
Aber auch in der Wirtschaft fand nach den Terroranschlägen des 11.September 2001 ein Paradigmenwechsel statt: War die Wirtschaft zuvor bestrebt, den Staat aus dem Wirtschaftsleben zurückzudrängen, nahmen jetzt die Neigungen zu, den Staat wieder stärker in die Mitverantwortung zu nehmen.
Gerechtfertigt wird dieser Rückruf damit, dass sich politische Spannungen auf die wirtschaftliche Risikokalkulation auswirken. Und für Politisches sei die Politik verantwortlich.
Das wäre allerdings nur dann richtig, wenn sich Wirtschaft und Politik als trennbare Bereiche darstellten, was indes weder subjektiv noch objektiv der Fall ist, denn die Wirtschaft handelt politisch, sobald ihr Handeln auf die Gesellschaft Einfluss nimmt. Beispiele: Lobbyarbeit, Parteispenden, Standortentscheidungen, ...
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