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Das wurde spät. Keine Prognose war richtig. Meine immerhin halb, weil ich auf Brasiliens Sieg tippte. Johann ebenso, hat aber nicht abgestimmt. Wird also leider disqualifiziert. INIDIA-Regeln sind streng und unbarmherzig.

Im Karten-Preis war die U-Bahn drin. Gehörschaden auch, denn die Fans aus Kroatien und Brasilien "sangen" im Abteil um die Wette - nicht wirklich schön, dafür aber jenseits der Phon-Erfahrungswerte. Wäre die Luft durch ein Röhrchen gepustet, hätte der U-Bahnführer sofort zur Blutprobe gemusst. Aber wir kamen an.

Auf dem Fußweg gibt mir ein Kroate sein Bier, weil ich ihm trotz der Fahrt zu nüchtern aussah. Hitze leert die Flasche rechtzeitig vor dem Einlass. 
Der Kontrolleur fragt nach meinem Presseausweis. "Ich bin privat." Ihn störte die Länge meines Kamera-Objektivs. Mein Argument: "Ich hab's nicht kürzer." Klar, dafür hat man Verständnis. Die Welt ist in Ordnung. Weiter geht das Gedränge.

Die Mannschaften kamen zum Aufwärmen. Mir ist warm genug. Das Stadion füllt sich. Perfekte Fan-Kulisse. Gelb-grün und weiß-rot. Blockweise einheitlich, blockweise gemischt. Doppeltes Heimspiel bei Freunden. Und laut. Schlimm. Bin nichts mehr gewohnt. Reintragen der Flaggen, nochmaliger Mannschaftseinmarsch, Hymen, ...

Mein Platz zwischen Brasilianern und Kroaten verpflichtet zur Neutralität, was nicht schwer fällt. Beide Seiten spielen gut. Die ringsum geteilte Anfeuerung hindert keine gegenseitige Gratulation. Ich gratuliere der Brasilianerin hinter mir gleich dreimal. Wer zu gönnen versteht, ist schon halber Gewinner. Der Getränke-Verkäufer auch:. 4,50 pro Cola und Pfand - "Offizieller Sponsor ..." - ich muss nicht alles verstehen und zahle.

Den Brasilianern reicht ein Tor, dafür hatten die Kroaten einen Flitzer, der trotz vieler Ordner über den Platz triumphierte. Zwei Minuten Nachspielzeit, aber Stunden nach Hause, weil es zu feiern gab mit dem Durcheinander. Es war gut.

- Sven, INIDIA-Hauptstadt-Studio -

>> Bild-Online in der Kritik 20060704