Vergebung
"Wer Vergebung für eine Schwäche hält,
sollte es mal ausprobieren."
Sinngemäß-Zitat:Desmond Tutu
im Gespräch mit dem
Dalai Lama, Doku "Mission Joy", 1h24m aus
2022
Stimmt, doch klar muss auch sein >>
Niemand kann Verbrechen stellvertretend für die
Opfer vergeben.
Markus S. Rabanus
2019-04-14
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"Und vergib´uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern."
So heißt es im christlichen "Vaterunser".
Naja, bei der Bitte um Sündenvergebung an die eigene Bereitschaft gekoppelt zu sehen, macht Sinn, . ob Christen sich damit leichter tun als ich Atheist -- bleibe offen.
- Wer vergeben kann, ist besser dran.
- Man muss nicht alles vergeben.
- Eine moralische Pflicht gibt es allerdings zur
Verhältnismäßigkeit.
Geht es um Wunden, so ist es zwar falsch, sie wieder aufzukratzen, wenn sie heilen könnten,
aber nicht alle Wunden können heilen. Nicht jeder Schmerz lässt sich verdrängen.
Dann bleibt der Vorwurf aktiv oder kapituliert vor dem Schicksal.
Und Linderung vielleicht nur durch Ablenkung,
durch Zuwendung zu Sinnvollem.
Markus S. Rabanus
2018-01-15
Das war jetzt nicht in eigener Sache ;-) Aber oft in Ratlosigkeit, wie zu raten
ist.
Jedenfalls gibt es viele Menschen, denen ich nicht zumuten mag, "vergeben zu müssen".
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Rogre meint: "entweder kann man einen Konflikt mit dem Gegenüber besprechen. Sonst muss man es mit sich selbst."
@Roger H., beides dürfte häufig sein, aber für Vergebung braucht es gute Gründe.
Es gibt Schuld, mit der man leben muss - auf Täter- und auf Opferseite, wenn bspw. Widergutmachung unmöglich ist oder kein diesbezügliches Bemühen.
Wer dennoch vergeben mag. soll es selbstverständlich dürfen & ist immer eine denkbare Option = immerhin Freiheit, aber sollte dann eben auch als persönliche Freiheit beworben sein, sich für oder gegen Vergebung zu entscheiden.
Gefolterte können vielleicht vergeben, aber müssen es nicht. Und ich würde es ihnen auch nicht einreden mögen.
Und was unzulässig ist, jemanden etwas zu vergeben, welches Dritten angetan wurde, denn Vergebung steht nur den Opfern zu. - Daran mogeln sich viele Christen, Juden und Muslime mit ihren Dogmen göttlicher Sündenvergebung bequem vorbei, sich zu Schuld & Vergebung nicht den Opfern stellen zu müssen.
Mein Ansinnen ist indes keine Opferjustiz, denn noch war ja keine Rede von Strafe.
"Nulla poena sine culpa" = Keine Strafe
ohne Schuld = guter Rechtsgrundsatz.
Trotz Schuld von Strafe abzusehen, wird oft geurteilt & kann Sinn machen.
So bleiben Schuld und Strafe zweierlei.
So kann Strafbarkeit verjähren (Ausnahme Mord), aber nicht die Schuld.
Auch dass "Schulden" verjähren, bedeutet nicht, dass die Schuld
verjährt, sondern nur der Anspruch auf Begleichung.
Das sollte jetzt nicht komplett als Gegenrede gemeint sein, sondern nur meine Sichtweise erläutern.
Ich persönlich sage mir oft >> Je nachtragender du bist, desto mehr hast du zu buckeln ??
Dass ich etwas nicht nachtrage, muss gleichwohl nicht immer auch Vergebung sein. - So, nu' is' abba gut - mein Text soll nicht nerven.
Markus S. Rabanus 2025-07-21
>> Schuld, Kollektivschuld Historisches Unrecht ,
>> Vergeltung Rache Strafe Reue Buße Wiedergutmachung
>> Sündenvergebung >> Verzeihen "Sorry" Morallexikon