Mein "Migrationshintergrund"  is' det Ruhrgebiet. Dann wurde ich von meinen Eltern ins Sauerland verschleppt, wat allahdincks jut war, denn die Luft jesünda, bis mich dann die Hormone in Discos entführten. 

Anschließend Flucht nach Berlin, weil mir so'n  "West gegen Ost und umgekehrt" militärisches Dummzeug schien, aber sicherlich hatten die führenden Leute in Bonn und Ostberlin unentwegt recht, dat sie Milliarden für die gegenseitige Abschreckung ausgaben, denn ohne Schrecken kommen ja solche Leute nicht aus. 

Überdies war noch der "ideologische Migrationshintergrund":

Mit der Muttermilch gab es Jesus, leider ohne Ochs' und Esel, aber immerhin nicht im ärmlichen Stall. Stets brav zur Kirche, innigster Glaube, doch irgendwie kam ich vom Denken nie los - und so konnte mich nicht so recht beglücken, wat andere in Taumel versetzte, dat ich mich zwar mehr als andere für die Natur begeistern konnte, aber als Schöpfer hätte ich sie dann wohl doch netter gemacht, auch weniger Naturkatastrophen und nicht Jahrtausende zugeguckt, wie millionenfach der Kain den Abel totschlägt. 

Mit Pubität vom Glauben abjefallen dann noch mehr Grund, die Eltern zu überholen, also ähnlich wie Marx & Co. probiert, dat Himmelreich auf die Erde zu holen, aber ooch dat wollt nicht so recht gelingen, sondern war eigenlich ooch nicht viel anners als dat, wat sich sonst so an Rivalitäten austobt - und schmerzhaft, wie es zugrunde ging, aber als die Mauern fielen, war es wie "Auferstanden aus Ruinen" und der Krieg vorbei.

Dachte ich ein Weilchen - nicht wirklich, aber ich wollte dann doch mal nicht immerzu Friedensratschläge geben, sondern Friedliches machen und machte, wat Spaß machte und meist nicht bloß mir, aber der Frieden, so gut er zwar ringsum gefallen hätt', währte nicht lang, wenn überhaupt, denn als dann sogar Bomben in Ländern krachten, in denen ich Menschen kannte - und Faschogebrüll im eigenen Land, da war es dann doch wieder da, dass ich nicht bloß machen mag, wat meene Umgebung mag, sondern wat ich insgesamt für wichtiger halte, damit Frieden keen Aberglaube bleibt. 

Die Chance kam dann mit dem Internet. Ich brauchte niemandem mehr auf die Nerven zu gehen, sondern jeder war selbst schuld, wenn er guckte, wat ich da trieb. 

Seit 1998 also Antifaschismus, Friedensforschung und Weltrepublikanisches - aus Selbstliebe und Liebe zu Mensch, Vernunft und Natur. 

Markus S. Rabanus 2017-08-22   selbstverständlich   unfertig oder verworfen


Migrationshintergrund   meine ...

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