Hitlervergleich - Fallbeispiele

- Eine Ministerin trat zurück, weil sie mit ihrem Bush-Hitler-Vergleich im Kontext der Bush-Kriege das deutsch-amerikanische Verhältnis belastete. Dieses Verhältnis war ohnehin belastet, könnte man einwenden, aber genau deshalb gilt mir der Einwand nicht, denn im Vordergrund hatte zu stehen, die Verhältnisse zu reparieren und den völkerrechtswidrigen Krieg auf möglichst sachlicher Ebene zu verurteilen und zu beenden, was durch emotional aufgeladene Vergleiche nur erschwert werden konnte.

- Ein Rechtsextremist, der sich in unserem www.Antifaforum.de zuvor noch empörte, uns des Rechtsextremismus verdächtig zu sein, zeigte sich später geschmeichelt, als ihn jemand mit Hitler verglich, denn das verschaffte ihm die vermeintliche Selbstgewissheit historischer Bedeutung, die er mit historischer Größe verwechselt.

So erwiesen sich Hitlervergleiche als kontraproduktiv, obwohl sie sachlich begründbar wären, weil so sonderlich war der Hitlerismus in vielen seiner Teile nicht, dass es jeden Vergleich ausschließen könnte, zumal der Nationalsozialismus ein Konglomerat negativer Traditionen war, zwar überwunden als Regime, von vielen nicht aber in allen Teilen.

"Hitlervergleiche verharmlosen den NS" - das scheint vielen Antifaschisten nicht bewusst, die leichtsinnig Konservative mit Hitler oder NS identifizieren, worüber sich dann besonders  Rechtsextremisten freuen - fühlen sich dann doch nicht mehr so isoliert.

Rechtsextremisten sind sich des Unrechts des NS durchaus bewusst, auch wenn sie es idealisieren. Zur Idealisierung genügt Rechtsextremisten schon, dass sie den NS zur "Normalität" der Weltgeschichte gemacht sehen und deshalb jeden Hitlervergleich mögen.

sven200912     Antifa-Forum

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