KEINE
VORMACHT FÜR G8 !
Politik, Kultur, Initiativen
Vom 2. bis 10. Juni 2007 soll in Bad Doberan der sogenannte "Weltwirtschaftsgipfel"
stattfinden. Das sind die "G-8-Staaten" USA, Kanada, Frankreich,
Deutschland, Italien, Japan, Großbritannien und Russland.
Das Treffen sollte nicht "Weltwirtschaftsgipfel",
sondern ausschließlich "G8-Gipfel" werden, denn das Kartell der
wirtschaftlich und militärisch Stärksten, die sich Weltentscheidungen anmaßen,
ist nicht von der Welt legitimiert, sondern von Bevölkerungen, die sie mit
nationalistischen "Patriotismus-Debatten" korrumpieren, als fehle es
irgendwo an Patriotismus
nebst Neokolonialismus.
Jeder dieser G8-Politiker führte Wahlkämpfe mit Parolen wie: "Deutschland
muss wieder Spitze sein!", "Russland soll wieder ...",
"Amerika soll wieder ...", - die politische Macht wird in den
G8 wie noch immer in den meisten Staaten der Welt mit "Welträuber-Parolen"
gewonnen.
Kein einziger G8-Politiker vertritt eine Weltdemokratie-Position,
die lauten müsste, dass jedem Menschen gleiche Bedeutung in
Menschheitsentscheidungen zusteht.
Kein einziger G8-Politiker will die UNO in Richtung auf Weltdemokratie
reformieren, allenfalls verstehen einige von ihnen unter "UNO-Reform",
dass sie in den Kreis der privilegierten Kreis Ständigen
Weltsicherheitsmitglieder aufgenommen werden, als sei dieses bedeutendste
Weltgremium wie der DAX
- und die Kapitalstärksten haben das Sagen.
All das erkennen auch diejenigen, die noch immer "Globalisierungskritiker"
genannt werden und schon mit solcher Selbstbezeichnung wichtige Aufklärungschancen
verpassen, ihren diametralen Gegnern in die Hände spielen, den
nationalistischen "Globalisierungsgegnern".
Es ist das Dilemma so vieler Kritik, dass sie sich in der Negation so unendlich
leichter tut als in positiver Programmatik samt passender Sprache. Deshalb weise
ich auf eine der positiven Ausnahmen hin, auf die "Umweltbewegung",
die sich mit der Bezeichnung "Umweltkritiker" schwerer getan hätte.
Steht statt einer positiven Forderung die Ablehnung im Vordergrund, so darf
nicht wundern, wenn die falschen Leute mitmarschieren und sonstig vom Protest
profitieren, während die vernünftigeren Menschen verschreckt im Fernsehsessel
bleiben und Krawall-Demos präsentiert bekommen. Krawalle, die ihren Anteil
daran haben, dass Bush & Co. für die kleineren Übel gehalten werden,
obwohl sie nie Farbeier warfen, wohl aber Bomben. Und das in Massen.
"Globalisierungskritiker"
ist eine missverständliche Bezeichnung, wenn es doch wesentlich um Weltdemokratisierung
geht. Dann sollte sie sich auch so und nicht anders nennen (lassen) >>
"Weltdemokratisierer" oder www.Weltdemokraten.de
(letzte Nacht "gegründet", bevor es noch Beklopptere als ich tun:-)
"Keine
Macht für G8!" ?
So lautet das diesjährige ATTAC-Motto verwegen, aber es kann nicht um
Entmachtung gehen, sondern um die weltdemokratische Machtlimitierung.
"Keine Vormacht für
G8!" wäre die richtigere Losung. So wird es gemeint sein, aber dann
darf man auch nichts anderes tröten.
Die betreffende ATTAC-Website
befindet sich noch "im Aufbau"
und vielleicht merken sie dann, dass sie mit den beiden fertigen Seiten
"Soziale Rechte" und "Ökologische Rechte" das politische
Pferd von hinten aufsattelten und das Motto vernünftiges Maß überschreitet.
Merkel & Co. sollen ihr Treffen veranstalten, aber "friedlich
belagert", damit sie und die Weltöffentlichkeit mitbekommen,
dass es kein "Weltwirtschaftsgipfel"
ist, sondern ein "Schurken-Kartell" ist, solange sie ihre
Weltentscheidungen nicht unter den Vorbehalt der Vereinten
Nationen stellen, deren demokratische Reform sie künftig nicht mehr
blockieren dürfen.
Grüße von Sven
EU-Beauftragter Solana schlägt
G10 mit Indien und China vor
BRÜSSEL, 23. März (RIA Novosti). Die G8-Gruppe, der Russland, die USA, Großbritannien,
Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien und Japan angehören, soll mit China
und Indien in eine „G10“ erweitert werden.
Das sagte der EU-Außenbeaufragte Javier Solana in der Brookings Institution in
Washington.
„Betrachten wir die G8, ist sie nicht effektiv genug und braucht eine neue
Zusammensetzung. Warum könnte sie nicht in eine G10 verwandelt werden, wo die
zehn Hauptländer der Welt nach einem Index des internationalen Gewichts (BIP,
Hilfe, Militärs und zivile Friedensmissionen) vertreten würden?“, wird
Solana von seinem Pressedienst zitiert.
„Dies könnte nicht nur gestatten, China und Indien aufzunehmen, sondern auch
die Entschlossenheit einzelner Mitglieder (der Großen Acht) zu erhalten“, fügte
der EU-Vertreter hinzu.
Ihm zufolge müsste im UN-Sicherheitsrat Platz für neue Schwergewichte
geschaffen werden.
Solana betonte, neue Mitgliedsstaaten müssten sich dessen bewusst sein, dass
„der umfassende globale Einfluss auch eine große Verantwortung bedeutet“.
Quelle: http://de.rian.ru/world/20070323/62495406.html
Dass die Vereinten Nationen "Weltentscheidungen" treffen sollen, finde
ich vollkommen richtig, aber dass das nur ein schöner Traum ist, muss man wohl
nicht extra noch sagen, oder?
Naja, eine Erweiterung der G8 um 2 Mitglieder halte ich genauso für wichtig,
wie eine (meiner Ansicht nach schon lange notwendige) Erweiterung des
UN-Sicherheitsrates, damit der (nicht unbedingt positive) amerikanische Einfluss
dort gemindert wird, denn Weltsicherheitspolitik wird nicht mit "Sherifstern
und Reitpeitsche" betrieben, sondern sollte mit feinfühliger Diplomatie
geführt werden.
RotCABchen hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
... finde ich vollkommen richtig, aber dass das nur ein schöner Traum
ist, ...
|
richtig, Resignation hilft nur den Falschen.
@sven
Wenn du sagst, die Weltverantwortung, solle 'eigentlich' nicht bei G8 oder G10
liegen, ist es nicht genaus das was Attac sagt, nämlich KEINE Macht für G8. (außerden
reimts sich sonst nimmer)
Ich bin Attac Mitglied und halte mich trotzdem nicht für einen
Globalisierungskritiker, auch hier ist Vielfalt erlaubt. Attac hat auch
das Motto "Globalisierung gerecht gestalten", dass auch dir als
Weltdemokraten passen sollte
Tach Spiegelwand,
"keine Vormacht" wäre schon richtiger, wenn auch nicht "gedichtiger":-)
Du, ich, G8, G43 können uns/sich durchaus für "weltveranwortlich"
halten, aber eben im Sinne der jeweils zustehenden Mitverantwortung, sonst ist
es Stellvertretungsanmaßung, wie sie sich im Gegenverkehr über den Haufen fährt.
Grüße von Sven
Wo ist der Anteil parlamentarischer Demokratien höher
A: G8
B: UN
Ich tippe mal ganz stark auf B ...
Und ich würd mal tippen, daß die G8-Runde in ihrer jetzigen Zusammensetzung
eher in der lage ist den Völkermord im Sudan zu verurteilen als die UN (Wo ein
entsprechender Antrag der achsobösen USA von China blockiert wurde).
Noch sympathischer ist mir allerdings die NATO. Zum einen besteht sie nur aus
demokratischen Mitgliedern und zum anderen ist diese Organisation fähig Völkermorde
zu verhindern (siehe Jugoslawien).
Move
Against G8 - Mobilisierungsclip
Mehr Infos: G8-XTRA
Naja, ich finde, dass dieses Video (es ist je nicht schlecht) leider den
wirklichen Kern des Problems verkennt.
Das Problem sind nicht nur die Politiker, vor allem sind die viel zu starken
Wirtschaftskonzerne das Problem, weil deren Interessen die Entscheidungen der
Politik zu stark beeinflussen.
Nicht die G8 sind das wahre Problem, denn wenn "vernünftige" und vor
allem moralisch entscheidungsfähige Leute Staatschefs wären, dann würden sich
die wirtschaftlichen Einflüsse in der Politik nicht so stark auswirken.
Ich denke, was den westlichen Politikern fehlt, ist die Fähigkeit NEIN zu sagen
zu wirtschaftlichen Vorteilen der eigenen Nation und viel viel mehr mit den
anderen Nationen für das Wohl der Menschheit zusammenzuarbeiten, anstatt
irgendwelchen Wirtschaftsbossen die "Stiefel zu lecken".
Tach rotcepschn!
Auch ik bin der Meinung, dass dieses Video die wahren Probleme verkennt.
Allerdings ist für mich nicht irgendein Wirtschaftskonzern verantsortlich fürs
Weltenübel der wahlweise Gewerkschaftler tötet oder Kühe ausbeutet oswusf.
Das Problem geht doch viel tiefer, ein Unternehmen, ein Kapitalist der wie der
name schon sagt mit Kapital herumhantiert als gäbs sonst nix spannendes auf der
welt, dieser mensch also ist doch im aktuellen system, nennen wir es:
kapitalismus, auf deiwel komm raus dazu verdammt profit zu machen.
ik frage mich wat du einem gesetz, einer regierungsvertreterin, einem manager für
freiheiten einräumst. soll dat gesetz, dat wohlgemerkt weltweit anzuwendende
gesetz, aufeinmal den oben beschriebenen kapitalismus ää "humaner"
gestalten? auf das dieses system fortan nichtmehr funktioniere durch ausbeutung
und unterdrückung, sondern per "du boss, ich hab dich echt gerne
du.."? auf das quasi auch politikerInnen vergessen mögen von wem sie bei
ihrer wahl unterstützt wurden, wer ihnen nach ihrer amtszeit den lukrativsten
job anbietet und wem sie demnach schon aus ureigenstem interesse und ohne
jedwede unterwerfung der eigenen hehren moral unter die knute der
wirtschaftsmagnaten, verpflichtet sind?
weiterführender bloghinweis: http://www.umsganze.de.tl
hurra, hurra die poev is wieder da
Zitat: ‹ markieren › |
aufeinmal den oben beschriebenen kapitalismus ää "humaner"
gestalten? auf das dieses system fortan nichtmehr funktioniere durch
ausbeutung und unterdrückung,
|
Tach rotcabschen,
du schriebst, nun zum wiederholten male, dass "die politiker"
niemandem nach dem munde reden sollen, sondern moralischen anstand beweisen.
dies steht doch mE in einem gewissen kontext, wenn du darauf hoffst und
vertraust, dieses system, zunächst einmal das wirtschaftssystem [kapitalismus]
würde sich humaner gestalten lassen, oder eben: "moralischer",
dannbedeutet dies doch im umkehrschluss, dass du nicht das system an sich für
ein falsches hälst, sondern nur die aktuelle ausgestaltung. und eben dies geht
nicht nur meilenweit am system kapitalismus, also an systematischer ausbeutung
vom großteil der menschheit und eben der erde, vorbei, sondern ist auch noch
schlichtweg systemerhaltend. was du machst sind verbesserungsvorschläge für
einen reibungsloseren ablauf der gesamtmaschinerie. dat funktioniert nach dem
selben system, wie die einstmals geforderten und gerühmten flexiblen
arbeitszeiten sich vom fortschritt umgewandelt haben in einen noch größeres maß
an konditionierunng des arbeitstages nach wirtschaftlichen maßgaben.
davon einmal ab, beschrieb ich dir oben was so ein politiker, so eine
politikerin arbeitstechnisch so umtreibt, aus welchem milieu sie stammen dürfte
jedem/jeder selbst klar sein, von daher sind es IHRE EIGENEN interessen die sie
vertreten wenn sie die mehrwertsteuer anheben und den spitzensteuersatz senken.
da ist doch auf moral geschissen, innerhalb des kapitalismus, und einer
bestimmten sichtweise eben diesen, sind derartige handlungen moralisch richtig
und gerechtfertigt. der kapitalismus hat freiheit und gleichheit zur
vorraussetzung. von daher nimmst du höchstens die rolle eines besseren, weil
engagierteren, staatsanwaltes ein, wenn du meinst an politikerInnen appellieren
zu müssen um diese zu "richtigen" entscheidungen zu drängen.
ändern wirste so nüschde.
: poev
Zitat: ‹ markieren › |
ändern wirste so nüschde.
|
Moinsen Rotcabschn,
ausbeutung und unterdrückung sind keineswegs genetisch verankerte
wesensmerkmale des menschen. sie sind vielmehr gefördert, getragen und
institutionalisiert durch gewisse systeme. aktuell: kapitalismus. da kannste
noch so sehr drauf drängen, dass doch mal bidde alle irgendwie "lieb"
und "moralisch" zueinander sein mögen, solange dat wirtschaftssystem
und daran anknüpfend dat politsiche system und natürlich och die
zwischenmenschlichen beziehungen, also allet sein und werden der menschen, sich
nich ändert, keinen anderen rahmen bekommt, wirste in der gleichen scheiße
stecken bleiben wie eh und je.
und diese denkweise beeinflusst du keineswegs zum besseren wenn du dich
hinstellst und "moral" oder "recht" einforderst. dat sind nämlich
genau die kategorien innerhalb deren der kapitalismus funktioniert. und es würde
einen feuchten furzi ändern, wenn sich nun kapitalist xyz denken würde: "mensch
meine mitarbeiterInnen sind ja allet feine leude, gebik ihnen doch ma mehr
lohn". klar feinifein für die mitarbeiterinnen und deren familien und für
den gesamtkapitalismus, ausbeutung bleibt die aneignung der arbeit einer klasse
durch eine andere klasse allemal. sonst wäre es eben kein kapitalismus, nech?
dieses system funktioniert NUR, also AUSSCHLIESSLICH per ausbeutung. und auch
ein jeder kapitalist handelt nicht aus bösartigkeit, oder aus fehlender moral
oder sonstenwas so wie er eben handelt, sondern weil es die marktgesetze so
fordern. und dat werden sie eben immer tun, unabhängig davon wieviel du im
denken der menschen änderst, und wie unglaublich ethisch die bundeskanzlerin,
der papst oder meinetwegen meine mudder handeln.
:poev
Zitat: ‹ markieren › |
unabhängig davon wieviel du im denken der menschen änderst
|
Moinsen,
es wäre natürlich ein wichtiger schritt etwas im denken der menschen zu verän
dern. so weit so gut, so einig sind wir uns. nur muss daraus eben etwas
hervorgehen, dass fundamentale änderungen vollbringen kann. so wie sich in
indien nicht nur die denkweise änderte, sondern auch die handlungsweise. und so
ist es natürlich wichtig, dass die menschen einsehen, dat "nett"
zueinander sein was angehmes ist, allerdings is dat mit der abschaffung der
ausbeutung im kapitalismus schlichtweg unmöglich, es klappt ganz grundsätzlich
niemals nicht. dazu empfehle ich doch mal ne portion marx, oder eine der
verschiedensten einführungen in die kritik der politischen ökonomie, statt des
focus oder der faz und wie sie alle heißen. ohne aneignung von arbeitskraft
kein kapitalismus- punktum. oder möchtest du mir gerne erzählen, dass der
arbeiter/die arbeiterin genau das an lohn bekommt was sie so produziert, seis
als facharbeiterin, pizzalieferant oder taxifahrerin..], möchtest du sagen,
dass sich die gute merkel nur mal ins zeug legen müsste um die funktionsweise
dieser welt zu einer grundsätzlich humanen umzugestalten? das sie quasi mitsamt
all der anderen würstchen in hemd und krawatte, etwas daran ändern kann, das
im kapitalismus auf wirtschaftlicher ebene nur bestehen kann, wer möglichst
billig produziert. und die variable in diesem spiel ist eben: der mensch, bzw
dessen arbeitskraft. glaubst du denn, dass die fortschritte die zweifelsohne
mittlerweile zumindest im geschützten europa und in nordamerika und australien
existieren, angefangen bei der kinderarbeit, bis hin zu sicherheitsbestimmungen,
herbeigeredet wurden von kanzlern und politikern, von managern und
wirtsschaftsministern? oder dürfte es nicht vielmehr der fall sein, dass eben
diese fortschritte einer herrschenden schicht - oder nenn wirs doch gleich beim
namen: klasse abgetrotzt wurden und dafür eine menge blut und schweiß und
energie aufgebracht werden musste...? und daraus folgend, was glaubst du wie
weitere veränderungen aussehen werden? ist der 5000x5000-Vertrag von VW der
ultimative fortschritt? ist hartzIV für dich einer, ist die maximale
selbstausbeutung der unterklasse [für dich: prekariat] einer?
:poev
PS: da schon der g8-gipfel in heiligendamm ne menge diskussionsstoff bietet würde
ik diskussionen und gespräche [die du übrigens auch haufenweise im archiv
finden dürftest] zum thema "andere gesellschaftsform" hintenan
stellen.
kk, begraben wirs, und "back to topic" ^^
Klaro aldeR, scheißik doch drauf dass ich schon gefühlte tausend milliarden
gespräche über utopien geführt habe und keines über deine/eure sog. "kritik"
an den g8. red ich doch lieber noch fünftausend mal übern kommunismus/anarchismus,
auf das dann doch jedcesmal feststehen möge: "du kannst die menschen nicht
ändern".
ich hab kein bock auf derartige themenabweichungen, weil sie schlichtweg viel zu
regelmäßig auftauchen. mach nen eigenen thread auf, schreib was konkreteres
als "wie stellst du dir ein system vr ohne klassenunterschiede" und
vor allem: lies doch halt bidde vorher alte threads.
:poev
Attac-Presseerklärung
vom 09.05.2007
Attac
kritisiert Polizeiaktion als Versuch, G8-Protest zu kriminalisieren
Mobilisierung für friedliche Proteste geht
weiter
Frankfurt am Main 09.05.2007 Mit scharfer
Kritik am Vorgehen von Bundesanwaltschaft und Polizei hat das
globalisierungskritische Netzwerk Attac auf die Durchsuchungen von Büros
Wohnprojekten, Buchläden und Kulturzentren in Berlin, Hamburg und vier weiteren
Bundesländern reagiert. "Der politische Effekt dieser Großaktion ist
offensichtlich: Es handelt sich um eine Maßnahme, den demokratischen Protest
gegen den G8-Gipfel insgesamt zu diskreditieren", sagte Peter Wahl vom
bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.
Im Einsatz waren mehr als 900 Beamte, durchsucht wurden mehr als 40
"Objekte", die in Zusammenhang mit den geplanten Protesten gegen den
G8-Gipfel in Heiligendamm stehen. Begründet wurden die Razzien mit dem Verdacht
auf Bildung einer terroristischen Vereinigung gemäß Paragraf 129 a des
Strafgesetzbuches. Festnahmen im Zusammenhang mit der Aktion gab es laut Polizei
nicht. „Eine völlig überzogene Maßnahme, die in keiner Weise mit dem
Rechtsstaatsprinzip der Verhältnismäßigkeit der Mittel zu vereinbaren ist“
sagte Wahl. "Sie passt in den generellen Law-and-Order-Kurs von
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble."
Peter Wahl kritisierte in dem Zusammenhang den so genannten
Terrorismusparagrafen als Einfallstor für polizeiliche Willkür. "Die
Aktion heute zeigt erneut, wie der Paragraf 129a missbraucht wird." Nach
der Strafprozessordnung besteht bei Ermittlungen nach Paragraf 129a die Möglichkeit
zu großflächiger Überwachung, Durchsuchung und Beschlagnahmung auch bei
Unverdächtigen.
Attac kritisierte in dem Zusammenhang auch die vom Bundesinnenministerium angekündigte
Wiedereinführung der Schengen-Kontrollen an den Grenzen während des
G8-Gipfels. Attac forderte die politisch Verantwortlichen auf, das politische
Klima im Vorfeld des G8 nicht durch solche Aktionen zu vergiften. Peter Wahl:
"Wir werden uns nicht einschüchtern lassen und weiterhin mit aller Kraft
zu unseren friedlichen Protesten gegen den G8-Gipfel mobilisieren."
In Berlin gingen ca. 5.000- 8.000 Menschen auf die Straße, in Hamburg rund
2.000. In einem Großteil Bundesdeutscher Städte kam es zu sponatnen
Demonstrationen, es kam zu Ausschreitungen. Soldiaritätsaktionen gab/wird es
geben es auch in Kopenhagen, in Amsterdam, London, Wien und in Athen, sogar in
nicaragua. Sehr schön auch, dass die cop-internetseite: german-police.org
gehackt wurde und vor allem dass es zumindest bisher zu keiner spaltung in
friedliche und unfriedliche gegnerInnen des g8 gipfels kam.
Zur pressekonferenz des bethanien in Berlin, wo ua die Räume eines anwalts
durchsucht wurden:
http://media.de.indymedia.org/rtsp/2007/05//176371.rm
:poev
ah poev ist wieder da und wie (be-)(ge-)rufen taucht der sinawali auch aus
seiner versenkung auf.
prinzipiell ist dieses g8-ding doch eine lustige angelegenheit. da wird ein im
grunde nichtiger anlass zum aufreisser für die mobilisierung vielfältiger (und
zu grossem anteil ziemlich supekter) gruppierungen und die staatsanwaltschaft,
die aufgrund der rückgehenden kriminalität wohl um ihre arbeitsplätze fürchtet,
bekommt kalte füsse. letztendlich wird's das übliche erbärmliche spektakel,
dass als einzig positives (neben einer eventuellen entschuldung armer länder)
vielleicht die politisierung einzelner mitbringt. ein paar vernünftige gruppen
sind ja scheinbar auch dabei.
das globalisierungskritik eben in der regel nie kapitalismuskritik ist, sondern
nur plädoyer für einen besseren, ist offensichtlich. das sich dabei "lionke"
und rechte die klinke in die hand geben werden, ärgerlich, aber nicht überraschend.
@rotcapchen: es ist schön, dass du deine ansichten nicht als wirkliche kritik
ansiehst, denn da hast du vielen einiges voraus. mich würde aber z.B. mal die
tatsache interessieren, wie du es bewertest, dass der hungernde mann sich
offenbar einen dreck darum geschert hat, dass indien eines der
frauenverachtendsten länder dieser blauen kugel ist.
dann funktioniert kapitalismus eben immer auf ausbeutung und arbeitslosengeld
hat da eben genauso eine funktion wie familiengeld oder kombilohn usw. zuerstmal
kann sich keine differenzierte gesellschaft, die noch auf der behauptung
aufbaut, die freiheit und gleichheit des individuums zu vertreten, 10millionen
frustrierte hungernde arbeitslose leisten. zweitens erfüllt auch die
reservearmee ihren zweck, nämlich den druck auf die noch beschäftigten
aufrechtzuerhalten, ihre arbeitsbedingungen stets als besser zu erachten als die
hartz-existenz.
kritik, das wäre zum beispiel eine an der instrumentellen natur der vernunft
des kapitalismus, die nur noch mittel kennt, aber die zwecke nicht reflektiert.
kritik verlänge auch z.B. dies, was poev dir vergeblich zu erklären versuchte,
nämlich die bewusstmachung der totalität des systems, der sich eben nicht nur
der arbeiter, sondern auch der unternehmer oder besitzende anzupassen hat. dann
würde nämlich kein vernünftiger mensch darauf kommen, das system in gute und
schlechte kapitalisten, in raffendes und schaffendes kapital oder in
individuelle volksverräter und nationale gemeinschaft aufzuteilen. denn
letzteres wird gerade von linken teilen der politik betrieben und findet z.B.
niederschlag in einer kritik an "übermäßiger individualisierung"
(als ob das individuum nicht schon seit ende des 19. jahrhunderts im niedergang
begriffen wäre).
kritik, das hiesse, die uno und die vorstellung einer weltgemeinschaft
aufzugeben, die die verhältnisse zementiert und die armen in armut hält sowie
die reichen in reichtum.
usw. usf.
gäbe es eine antiglobalisierungsbewegung, die solcherlei kritik übt, ich wäre
dabei.
der gesinnungsdemokrat schäuble schlät wieder zu
WebLink
Zitat: ‹ markieren › ‹ aufklappen › |
Rechtfertigung wegen Razzien Schäuble rechtfertigte die jüngsten Razzien in Zentren der linken Szene. Bei großen politischen Ereignissen wie dem G-8-Gipfel versuchten Globalisierungsgegner Aufmerksamkeit zu erregen und die Weltöffentlichkeit für ihre Anliegen zu gewinnen. |
HeyHo sinawali!
Besonders schön an der aktuellen debatte um die g8-proteste finde ich ja, dass
noch vor einingen tagen behauptet wurde, es gäbe keine Gefahr für die
Teilnehmerinnen des Gipfels, und nun kommen die kalten füsse, und die tatsache
dass ja irgendwie begründet werden muss, dass derart viele cops nichts machen
als sich mit linksxtremismus zu beschäftigen, der ja mehr oder weniger
darniederliegt. also ratzdifatzdi, mal wieder die mg rausgekramt, die seit
jahren gleichlautende behauptung aufgestellt dass sich linksextremisten nen kopf
machen würden ob sie statt autos fortan menschen abfackeln wöllten, dann noch
ein bisschen aktuelle debatte beigemengt mit der behauptung klar sei deutschland
neuer che guevara- und zack: beschäftigungssicherheit bis 2015.
was micha llerdings verwundert, ist dass dies alles erst so spät kommt. damit hätten
die doch schon nen jahr vorher, oder zumindets monate vorher anfangen können,
alles schön sauber unterwandern, ausspionieren und bespitzelnb, dann gäbs kein
remmidemmi und ergo eine linke die in den letzten atemzügen läge bzw sich
vermutlich mit nichts anderem mehr beschäftigen täte als mit
anti-repressionsarbeit.
und so haben se alle mal ordentlich wach gerüttelt- eine demo mit über 5.000
Menschen, fast komplett in ketten, mit einer lediglich 9stündigen
mobilsierungszeit, die derart laut ist habe ich in berlin bzw deutschland
zuletzt erlebt, als ich grade anfing mich für demos zu interessieren, also vor
gut 7 Jahren.
Bin mal gespannt was sie sich einfallen lassen um uns von heiligendamm
fernzuhalten... kein strand für poev :O(
denke schon, dass die vorher geschnüffelt haben.
das die demo so gross war und schnell organisiert, wundert mich nicht, weil das
ja nicht mehr bloß um g8-protestler ging, sondern grundsätzlich um die massive
einschränkung persönlicher freiheit. würde ich in berlin wohnen, ich wäre
auch hingegangen, obwohl ich mit dem g8-mumpitz nicht viel anfangen kann.
besonders das RAF-argument der bullen ist so durchschaubar, damit hat man schon
damals die proteste gegen die treuhand massiv beeinträchtigt, obwohl nix dran
war.
naja, ich hoffe, es werden viele autos brennen und noch ein paar gebäude dazu,
denn das wäre wenigstens mal etwas.
p.s. ein bericht wäre schön, wies dir so ergangen ist.
Geschnüffelt ham sie natürlich sinawali, das tun sie ja immer, das ist ihr
job. was mich befremdet ist vielmehr dass sie es erst jetzt derart öffentlich
tun, also ihre einschüchterung übers latente "jedeR könnte ein Sender
sein, einen haben" hinzu "wir müssen unbedingt das haus/die wohnung/das
zimmer" aufräumen in die mediale öffentlichkeit bringen.
bedauerlich bisher auch die tatsache, dass bis auf ein paar verschönerungen von
fassaden zB der Bundesanwaltschaft oder verschiedener commerzbanken (maßgeblich
beteiligt an der versteigerung der köpi), nichts in einem maße zu bruch
gegangen wäre, die irgendjemanden zukünftig davon abhielte derartige
repressionswellen loszutreten. demos gut und schön und nett, aber damit
erreichste ja och nichts mehr.
ich finde ja wie gesagt den ansatz des "ums ganze"-bündnisses sehr
nett, bin auch mal gespannt ob dies in rostock, bei der massendemo, schaffen
aufzufallen unter all diesen freaks. oder ob die vernünftige kapitalismuskritik,
die das bündnis übt, nicht einfach aufgelöst wird durch teilnahme an dieser
massenveranstaltung.
Tja ansonsten hab ich halt gemacht was zecken so machen. mich mit dem assiamt
rumgeärgert, mit den verschiedenen repressionsorganen unseres rechtsstaates, überlege
zu studieren und wenn ja was, und naja mach viel politikstuff. also nix
besonderes, aber ich hab bemerkt das es für mich nur recht wenig berührungen
zur sagen wir "zivilgesellschaft" gibt, deswegen bin ich hier mal
wieder reingeschneit und direkt sachen vorgefunden die ich für besprechenswert
hielt.
und was hast du so getrieben?
:poev
hehe ich meinte eigentlich einen bericht nach dem g8-gipfel, weil du willst ja
hin.
Zitat: ‹ markieren › |
und was hast du so getrieben? |
fanatiusch sollte das natürlich heissen
ach verflucht
Kommentar der Redaktion: Wir wissen, was Du meinst:-)
Entspanne Dich. Grüße von Sven
Kampfsport mach ich ja nun auch seit nem jahr oder so. was treibst du da
speziell? naja ansonsten geh ich davon aus, von unterbindungsgewahrsam oder ähnlichen
spielchen getroffen zu werden, mich also in der betreffenden zeit nicht
allzuweit wegzubewegen, geschweige denn spass zu haben.
eine unvollständige abhandlung der aktionen nach der repression- gefunden auf
indymedia:
Razzien: Aufbruch statt Einschüchterung!
Autonome Medienagentur 11.05.2007 16:43
Die Razzien gegen die Anti-G8-Bewegung haben ihr Ziel nicht erreicht. Statt
eingeschüchtert, zeigt sich die Szene und darüber hinaus viele andere Menschen
solidarisch und in Aufbruchstimmung.
Für die einen war es eine Razzia, für die anderen die wahrscheinlich beste
Werbung der Welt: "Seit 2003 ist das Buch "Autonome in Bewegung"
frei käuflich, seit dem 9.Mai ist es Gegenstand einer Anti-Terror
Fahndung." ( http://de.indymedia.org/2007/05/176376.shtml).
Doch nicht nur die Verkaufszahlen für diese lesenswerte Buch werden in die Höhe
schnellen, es gab und gibt auch viele verschiedene Aktionen in der gesamten BRD
und sogar darüber hinaus. Von Einschüchterung ist nichts zu spüren. Es hat
eher den Anschein, als ginge es jetzt so richtig los:
Demos und Kundgebungen:
-In BERLIN-Kreuzberg fand am 9.5. eine riesige Spontandemo gegen die angelaufene
Repressionswelle statt. Ca. 5000 Menschen waren dabei und bereiteten den 600
Bullen einen langen Abend. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176188.shtml)
-In HAMBURG gab es am 9.5. erst eine Demonstration mit mind. 2000
TeilnehmerInnen und im Anschluß kleinere Ausschreitungen. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176254.shtml)
-Am Mittwoch Abend den 9. Mai 2007 sammelten sich gegen 19 Uhr über 300
Menschen in GÖTTINGEN zu einer spontanen unangemeldeten Protestdemonstration. (
http://de.indymedia.org/2007/05/176199.shtml)
-WIEN - 9.5.: 100-120 Menschen auf Solidaritätsdemo für die Genoss_innen in
Deuschland +++ ungestörte unangemeldete Demo bis zur deutschen Botschaft +++
unkoordnierte Polizei +++ keine Festnahmen +++ kurze, aber überraschende Demo
+++ Auf das Gebäude der deutschen Botschaft wurde eine Flasche geworfen, die
eine Fensterscheibe beschädigte.
( http://de.indymedia.org/2007/05/176481.shtml)
-Nachdem am Mittwoch Morgen 40 alternative Objekte von der Polizei ohne
spezifizierten Anfangsverdacht durchsucht wurden, kam es in LEIPZIG zu einer
spontanen Protestdemosntration mit 250 Leuten. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176294.shtml)
-Am 9. Mai gingen in KÖLN trotz strömenden Regens mehr als 250 Menschen auf
die Straße. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176295.shtml)
-Nachdem hunderte Beamte in mehreren Bundesländern auf Terroristenjagd waren,
demonstrierten in ROSTOCK knapp 100 Linke gegen Polizeiterror und staatlicher
Repression. Unterwegs flogen aus der Menge Feuerwerkskörper. Eine Rauchbombe
wurde gezündet, die Scheibe eines Burschenschaftshauses zertrümmert. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176203.shtml)
-Aus Protest gegen die bundesweiten Hausdurchsuchungen fand am 9.5. in HANNOVER
eine spontane Demonstration unter dem Motto „Die G8 delegitimieren und nicht
den Widerstand!“ mit ca 130 Personen statt. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176233.shtml)
-Insgesamt kamen über 100 sehr spontane G8 Gegner am E.-Blochmann Platz in
Marburg zusammen und demonstrierten durch Marburg. Während der Demo kamen immer
mehr Leute dazu, so dass später ca. 150 Leute da waren. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176174.shtml)
-In GIEßEN versammelten sich am 9.5. spontan 100 bis 150 Personen, um gegen die
bundesweite Welle an Repressionen gegen Gipfelkritiker zu demonstrieren. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176348.shtml)
-Am Mittwoch, den 09. Mai versammelten sich in den Abendstunden rund 120
Linksradikale am BOCHUMER Bahnhof um gegen die Kriminalisierung der G8-Proteste
zu demonstrieren. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176175.shtml)
-Aufgrund der Razzien sammelten sich in SIEGEN (NRW) ca. 50 Leute zu einer
spontanen Kundgebung. Nach einem kurzen Redebeitrag setzte sich ein
Demonstrationszug durch die Innenstadt in Gang. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176176.shtml)
- Eine weitere Spontandemo am 9.5. in KIEL gegen Anti-G8 Repressionswelle und
die Köpi-Versteigerung mit etwa 100 Menschen. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176207.shtml)
-Aufgrund der Durchsuchungen fand am 09.05.07 in BREMEN eine spontane Solidaritätsdemo
statt. Es fanden sich ca 300-400 Menschen ein, die geschlossen, von einem
Lautsprecherwagen begleitet, aus der Bremer Innenstadt ins Viertel zog. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176288.shtml)
-„Wir sind alle Terroristen“ - hinter diesem Transparent zeigten in JENA
hundert Menschen ihre Solidarität mit den Opfern der bundesweiten Razzia. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176278.shtml)
-Am frühen Abend des 9. Mai demonstrierten etwa 60 Personen durch MANNHEIM. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176397.shtml)
-In PADERBORN versammeln sich Mittwoch ca. 20 Menschen um gegen die
Kriminalisierung des G8-Widerstandes zu protestieren.( http://de.indymedia.org/2007/05/176535.shtml)
-Auch in STUTTGART gab es eine bzw. zwei sehr kurzfristige spontane
Demonstrationen mit 50 bis 60 AktivistInnen um den Protest gegen das staatliche
Vorgehen auf die Straße zu tragen. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176509.shtml)
-Nach bekannt werden der Hausdurchsuchungen sammelten sich etwa 40 AktivistInnen
vor dem Hbf in DUISBURG und zogen durch die Fußgängerzone. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176526.shtml)
-Etwa 30 Menschen versammelten sich am Abend des 9. Mai in LEVERKUSEN-Opladen zu
einer halbstündigen Demonstration. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176345.shtml)
-Am Donnerstag, dem 10.05.2007, fand in LEIPZIG erneut eine Demonstration gegen
Repression im allgemeinen und im speziellen gegen die Grundlosen Razzien am
09.05.2007 statt. Es beteiligten sich 350 Menschen. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176494.shtml)
-Am 10.05.07 demonstrierten ca. 25 Linke in PFORZHEIM gegen die ein Tag zuvor
stattfindenden Hausdursuchungen. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176508.shtml)
- Spntandemo am 10.5. in TÜBINGEN anlässlich der Repression gegen die
G8-Proteste mit ca 70 Personen. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176447.shtml)
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
weitere Aktionen:
-Als Reaktion auf die massive Repression wurde am 9.5. anscheinend das
Polizeiforum www.german-police.org
gehackt. Es wurde augenscheinlich ein kompletter Dump der Datenbank mit allen
Internas, inkl. versteckten Foren und private messages der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176235.shtml)
- Am 9.5. haben AktivistInnen den Bürokomplex des weltweit agiernenden
Unternehmens Novartis in NÜRNBERG mit Farbe angegriffen und die Türschlösser
verklebt. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176373.shtml)
-In der Nacht auf Freitag bekam das Gebäude des deutschen Konsulats in SALZBURG
einen neuen Anstrich verpasst. Am Vormittag besuchten AktivistInnen dann noch während
der Öffnungszeiten um über die Repressionswelle in Deutschland zu informieren
und dagegen zu protestieren. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176527.shtml)
- Der "Schwarze Block Schottland" hat in der Nacht zum 10.5. die
Deutsche Botschaft in EDINBURGH mit gelber Farbe dekoriert. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176420.shtml)
- Eine Commerzbank-Filiale in ASCHAFFENBURG wurde am 11.5. mit Farbe beworfen
und mit erklärenden Parolen besprüht: "Köpi bleibt!" + "G8?
Anarchie!" ( http://de.indymedia.org/2007/05/176538.shtml)
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Für Berlin lassen sich außerdem aus den Bullen-Pressemeldungen noch zwei
Aktionen finden, die auch im Zusammenhang mit den Razzien und der Köpi-Versteigerung
stehen dürften:
-Eingabe: 11.05.2007
Unbekannte Täter haben in der vergangenen Nacht einen „Audi-TT“ in der
Kinzigstraße in Friedrichshain in Brand gesetzt. Durch die Hitzeeinwirkung
wurde ein nebenstehender „Opel“ ebenfalls beschädigt. Ein Zeuge bemerkte
gegen 2 Uhr 40 den Brand und alarmierte die Feuerwehr, die das Fahrzeug löschte.
Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. ( http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/77719/index.html)
-Eingabe: 10.05.2007
Gegen 0 Uhr 50 alarmierte ein Passant die Polizei, nachdem er vier Unbekannte
beim Anzünden von Papiertonnen in Prenzlauer Berg beobachtet hatte. Die vier Männer
hatten die Tonnen zuvor aus einem Wohnhaus an der Pappelallee auf die Straße
gezogen, eine davon stellten sie auf die Gleise der Straßenbahn. Nachdem zwei Mülltonnen
brannten, flüchteten die Täter. Eine Suche nach ihnen im Nahbereich blieb
erfolglos.
In der Linienstraße in Mitte hatten Unbekannte gegen 3 Uhr zwei Mülltonnen in
Brand gesetzt. Eine Anwohnerin hatte die Flammen bemerkt.
Alle Mülltonnen wurden durch die Feuerwehr gelöscht, verletzt wurde niemand. (
http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/77616/index.html)
http://de.indymedia.org/2007/05/176032.shtml
Anonymous hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Kampfsport mach ich ja nun auch seit nem jahr oder so. was treibst du
da speziell?
|
Sinnvolle Aktion der Rotfaschisten: Mülleimer anzünden,fremde Autos demolieren
und sinnlos Krawall machen......
So bekämpft man das System und das Treffen der G8....
Anmerkung der Redaktion: Die einen falsch, die anderen
richtig. Kommst Du klar damit, wenn Du mit den richtigeren Protestlern mal
gleicher Meinung bist oder müsstest Du es verschweigen?
Grüße von Sven
DGB
Nord ruft seine Mitglieder zu Protesten gegen den G8-Gipfel auf
Hamburg (Deutschland), 11.05.2007 – Der DGB Bezirk Nord ruft seine Mitglieder
in einer Pressemitteilung dazu auf, „sich aktiv in der Globalisierungsbewegung
zu engagieren und an den Veranstaltungen rund um den G8-Gipfel im Heiligendamm
teilzunehmen“. Dies betreffe insbesondere die Kundgebung in Rostock am 2.
Juni.
Peter Deutschland, der Vorsitzende des nördlichen Bezirks des Deutschen
Gewerkschaftsbunds, kritisierte bei der Vorstellung einer Erklärung zum
G8-Gipfel die Polizeirazzien gegen Gipfelgegner, die am Mittwoch dieser Woche
durchgeführt wurden. „Ohne eine kritische Diskussion ist keine Demokratie möglich.
Niemand, der mit friedlichen Mitteln auf die Fehlentwicklungen in dieser Welt
hinweist, darf in die Nähe von Terroristen gerückt werden“, wird der
DGB-Bezirksvorsitzende in einer Pressemitteilung zitiert. Gegenüber der
Nachrichtenagentur dpa distanzierte sich der DGB Bundesvorsitzende Michael
Sommer von militanten Protestformen. „Wir legen Wert darauf, dass es friedlich
bleibt“ sagte DGB-Chef Michael Sommer der Deutschen Presse-Agentur.
In der Erklärung des DGB Nord heißt es, die globale Entwicklung befinde sich
in einer gefährlichen Schieflage. Als zentrale Probleme benennt die Erklärung
den Klimawandel, die Migration und die geringen Entwicklungshilfezahlungen der
G8-Staaten. In Sachen Klimaschutz hält der DGB Nord die bisherigen Beschlüsse
für „viel zu unpräzise und fern ab der eigentlich notwendigen und von allen
seriösen Wissenschaftlern geforderten Entschlossenheit“. Die wachsende Zahl
der Migranten sei „Ausdruck fehlender und fehlgeschlagener Konzepte zur
Armutsbekämpfung und Entwicklungsförderung.“ In der Erklärung fordert der
DGB Nord unter anderem eine weltweite Einführung von Mindestlöhnen, die
weltweite Anwendung wichtiger IAO-Übereinkommen und eine stärkere Kontrolle
und Regulierung der Finanzmärkte.
Der Aufruf des DGB Nord ist der erste und bislang einzige Aufruf eines
DGB-Bezirks. Zuvor haben sich die DGB-Jugend, die IG Metall, die Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie Gruppen und Einzelpersonen aus dem
gewerkschaftlichen Umfeld an den Vorbereitungen für die Proteste gegen den
G8-Gipfel beteiligt. „Gewerkschaften rufen nicht zum Protest gegen G8-Gipfel
auf“ lautete daher der Titel einer dpa-Meldung vom 14.April. Darin wurde der
DGB-Abteilungsleiter Internationales, Wolfgang Lutterbach, zitiert. Er sagte,
dass sich der DGB nicht an den Protestaufrufen beteilige, sondern auf direkte
Kontakte zur politischen Ebene setze. Als Beispiel hierfür wurde ein noch vor
dem Gipfel geplantes Treffen der Bundeskanzlerin mit den Vorsitzenden der
DGB-Gewerkschaften genannt.
Quelle
>> WikiNews
Zitat: ‹ markieren › ‹ aufklappen › |
Kommentar der Redaktion: Wir wissen, was Du meinst:-) Entspanne Dich. Grüße von Sven |
Moin Sven!
Warum sollte ich meine Meinung nicht sagen wenn ich einen richtigen Protestler
treffe? Die sind mir lieber als die dummen Krawallmacher!
wie gesagt sinawali, bezweifel ich dassik zur zeit des g8-gipfels an den strand
in der gegend darf, von daher wird mein erlebnisbericht eher bestehen aus
entweder einer aufzählung der meldeauflagen und strafandrohungen oder [noch
viel besser] aus einem kurzfristigen knastaufenthalt. Mit all den anderen Zecken
zusammen das lokale gefängnis aufmischen ["hello again"-singend"]
und den ersten band vom kapital unterm arm- so gelob ik mir repression. ik bin
jespannt wien flitzebogen wat nun am ende dabei rauskommt.
mit rechtsstaatlichkeit hat natürlich och dat nix zu tun, denn dann würden mir
zeit gegeben werden mittels juristischer mittel gegen derartige auflagen und
anderen nonsens vorzugehen und die mittel auf dieser ebene auszuschöpfen.
interessiert natürlich kein schwein, hauptsache es knallt nich. putzig diese
demokraten.
:poev
PS: Ich hab mir deine hp mal kurz angeschaut und find das schlagen mit der
offenen hand ja äußerst befremdlich... nix für mich auf alle fälle
Sehr schön auch folgendes statement der generalbundesanwaltschaft:
http://video.google.com/videoplay?docid=-1808074637702017317&hl=de
poev hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › ‹ aufklappen › |
PS: Ich hab mir deine hp mal kurz angeschaut und find das schlagen mit der offenen hand ja äußerst befremdlich... nix für mich auf alle fälle |
Gefunden unter http://www.titanic-magazin.de
___________________________________________________
Großer Test: Sind Sie ein G8-Gegner?
Wenn ja, dann herzlichen Glückwunsch! Sie brauchen nichts weiter zu tun;
Innenminister Schäuble weiß bereits Bescheid und spendiert Ihnen demnächst
vierzehn Tage Vorbeugehaft - das bedeutet zwei Wochen Meditationsurlaub auf
Kosten des Steuerzahlers! Wenn Sie nicht ganz sicher sind, füllen Sie bitte
schnell den Test aus und schicken ihn zur Auswertung an wolfgang.schaeuble@bundestag.de.
Keine weiteren Formalitäten! Die Gewinner werden persönlich abgeholt.
1. G8 bedeutet...
* Acht Ganoven mit dem Gontrabass
* Gib acht auf die weltwirtschaftliche Balance!
* das neue vielversprechende Folgemodell des Pontiac Grand Prix, ein
Achtzylinder mit 362 PS und dem neuen spritsparenden DOD-System
2. Gewalt finde ich...
* klasse (z.B. Roland Gewalt, CDU)
* super (Fernsehen, indiziertes Computerspiel)
* gut, wenn sie andere trifft (z.B. G8-Gegner)
3. Heiligendamm ist...
* ein erholsamer Badeort für die ganze gewaltbereite Familie
* da geht es um Globalisierung irgendwie, das regt mich voll auf
* interessiere mich nicht für Religion
4. Welche Werkzeuge weisen bei einer Hausdurchsuchung auf die
Krawallbereitschaft des Besitzers hin?
* Messer, Gabel, Schere, Licht
* Hammer und Sichel
* Krawallschachteln
5. Was ist besser, Krawall oder Chaos?
* Das scheint mir eine Fangfrage zu sein
* Friedlicher Protest
* Schon lustig, aber an Schäuble schicke ich das nicht, ich will ja keine
Probleme bekommen
___________________________________________________
PS: Nüschde geht über ne geballte faust, ob nu per kante ins gegenüber, in
einem fairen kampf unter feststehenden bedingungen und mit nat. schiedsrichterIn,
oder per knöchel, aba allet andere kann ich mir nicht vorstellen... bin ja kein
karate kid und hab auch keinen mister miyagi... :O)
die geballte faust trifft einfach zu punktuell auf, während die offene hand
grossflächig auftrifft und dadurch für mehr erschütterung sorgt.
naja, ab september suche ich in berlin eventuell leute fürs training, falls
dann interesse besteht, kannste dabei sein.
Lieber Sven,
deine Alternativen passen nicht zusammen.
"Keine Vormacht für G8! ... Kein einziger
G8-Politiker vertritt eine Weltdemokratie-Position"
- Die G8-Staaten repräsentieren aber die Weltdemokratie. Du stellst hier fälschlicher
weise das Wirtschaftssystem dem politischen System gegenüber, denn mit
"G8" kritisierst du nichts als vorherrschenden ökonomischen Verhältnisse;
mit der Demokratie willst du die Politik verbessern. Und hier gehst du natürlich
selbstredend in die Grätsche:
"... aber es kann nicht um Entmachtung" (der Wirtschaft) "gehen,
sondern um die weltdemokratische Machtlimitierung" (des Kapitals).
Auch wenn du die großen Konzerne zerschlägst, was ansich schon völlig
utopisch ist, wirst du ihre politische Macht nicht brechen. Die Wirtschaft ist
der Ausgangspunkt, egal in welcher Gesellschaftform. Wer
die Wirtschaft besitzt, verschafft sich mit diesem Besitz die politische Macht.
Wenn du tatsächlich die wirtschaftlichen Machtverhältnisse ändern willst,
dann mußt du das politische System nicht formal, sondern inhaltlich
kritisieren. Nicht die "weltdemokratische Machtlimitierung" der
Wirtschaft steht also auf der Tagesordnung, sondern die politisch umgesetzte
"weltdemokratische Entmachtung" - des Kapitals. Im Grunde liegst du
also völlig daneben. Oder hast du deine Gedanken nur noch nicht zu ende
gedacht?
Deine praktische Hilflosigkeit geht auch daraus hervor, daß du die G8-Fädenzieher
"nicht von der Welt legitimiert, sondern von Bevölkerungen, die sie mit
nationalistischen Patriotismus-Debatten korrumpieren", siehst. Wenn wir als
Wähler also "bestochen" wurden, sind wir G8-Mittäter. Wie willst du
aber die Bevölkerung von ihrem "Fehler" überzeugen? ...
Nein, du hast den Ansatz auf den Kopf gestellt. Wenn du schon die
wirtschaftlichen Machtverhältnisse kritisíerst (und diesen Schritt setze ich
hier einfach mal voraus), dann mußt du als nächstes überprüfen, wo genau der
Hase im Pfeffer begraben liegt (nämlich bei den Besitzverhältnissen), und wie
diese überwunden werden können (nämlich mithilfe einer neuen, kommunistischen
Politik). Nur die "weltdemokratische Machtlimitierung" der Wirtschaft
bei der bürgerlichen Politik einzufordern, hieße Eulen nach Athen tragen. -
Die bürgerliche Politik gehört der Wirtschaft.
Grüße von Dieter
"Frau Merkel, reden Sie nicht so viel! Machen Sie
etwas!"
Dieser Ausspruch von Herbert Grönemeyer,
gestern auf dem "G8-Gegner"- bzw. "Unterstützer für die Dritte
Welt"-Gipfel ausgesprochen, ist symptomatisch für alle Globalisierungs-,
G8- und alle anderen sogenannten "Kapitalismus-Kritiker". Man ist für
"das Gute" in der Welt, "die Gerechtigkeit" schlechthin, wofür
seit jeher die Armen standen, weiß aber nicht im Geringsten, wie man es konkret
anstellen soll. Daß Sven gemerkt hat, daß die
meisten Demonstrationen immer "gegen" etwas sind, selten "für"
etwas, erhebt ihn schon über die Masse der Kapitalismus-Gegner. Seine Forderung
allerdings nach "Machtlimitierung statt Entmachtung" läuft letztlich
auf dieselbe, unübersehbare Hilflosigkeit hinaus. Aber sich dann an Frau Merkel
zu wenden, heißt den Bock zum Gärtner zu machen.
Die CDU ist die Partei des Kapitals, der Unternehmer, Aktionäre und Manager.
Frau Merkel ist dabei natürlich auch für alles Gute: Wohlstand für Alle,
viele neue Arbeitsplätze, eine saubere Umwelt und nicht zu letzt für den
Weltfrieden. Doch alles steht unter dem Motto: "Es darf der deutschen
Wirtschaft nicht schaden!" Die deutsche Wirtschaft - wie jede andere
privatkapitalistische Wirtschaft auch - ist aber schlicht der Verursacher von
Armut, Kriegen und Umweltzerstörung. Von der bürgerlichen Politik den Kampf
gegen ihren "Arbeitgeber" zu verlangen, ist wirklich mehr als naiv.
Ist die SPD anders? - Mitnichten! Schröderhat sich damals von
VW/Porsche-Hauptaktionär und Multimilliardär Pierch ins Amt heben und gründlich
bestechen lassen. Und erst auf den Kanzlerstuhl gehoben, war sein grüner
Umweltminister Trittin der einzige, der auf dem Europagipfel gegen den Zwang auf
die Autoindustrie stimmte, Schrottautos zurücknehmen zu müssen. Und der in
jeder Hinsicht beschränkte Müntefering schickt zum Kampf gegen die
Arbeitslosigkeit dieses Jahr die Dauerarbeitslosen aufs Feld zum Rübenzupfen
und Spargelstechen.
Und PDS, Attac, etc.? - Das Gleiche. Der PDS-Wirtschaftssenator von Berlin,
Wolf, hat sich zum eifrigsten Sozialabbauer gemausert. Er tritt damit in die Fußspuren
seines Vorgängers Gysi, dessen erste Worte nach Amtsantritt vor laufenden
Kameras waren: "Ich werde mich als erstes nach den Wünschen der Wirtschaft
erkundigen.", und der auch flugs in mehr Aufsichtsräten saß, als sogar
das bürgerliche Gesetz erlaubt. Attac hat nun den einzigen Vorteil, noch
niemals regiert haben zu müssen. Da aber schon die SPD in der Opposition oder
vor Wahlen immer die größten "antikapitalistschen" Phrasen in das
politische Luftschloß der BRD hinauspustet, kann ich mir bei Attac nichts
anderes vorstellen, sollten sie erst mal am Ruder sitzen.
Bleibt festzuhalten, daß alle G8-, Globalisierungs- und Kapitalismusgegner
erstens leider den Kapitalismus nicht wirklich verstanden haben, und zweitens -
was die logische Schlußfolgerung daraus ist - nicht über den Tellerrand der bürgerlichen
Demokratie hinausblicken können. Daß die Spaltung in Arm und Reich, wozu
Hartz-IV-Empfänger genauso gehören wie unterernährte afrikanische Kinder, zum
kapitalistischen System gehören wie die Jagd nach Maximalprofiten und schlicht
mit den "Zwangsgesetzen der kapitalistischen Konkurrenz" (Marx) erklärt
werden können, habe ich schon angedeutet. Wer
den Privatbesitz an Produktionsmitteln akzeptiert, muß sich mit Armut und
Kriegen abfinden. Innerhalb des Systems eine Besserung erreichen zu
wollen wie Grönemeyer und Sven, heißt, gegen Windmühlenräder anzukämpfen.
Aber während dem fictiven Don Quichote in
seinen letzten Tagen noch ein Licht aufging über seine grotesken, sinnlosen
Taten, können wir wohl bei den realen Don Quichtes unserer Tage vergebens
darauf warten.
PS: Der Polizeichef, der das G8-Treffen vor Übergriffen
der Demonstranten schützen soll und mit Sicherheit ein Vorzeigedemokrat und glühender
Verfechter des Demonstrationsrechtes ist, sagte heute fast wörtlich:
"Demonstrieren ansich ist gut und wichtig. Nur darf das G8-Treffen dadurch
nicht beinträchtigt werden." Auf deutsch heißt das: "Liebe
Demonstranten! Wenn ihr in gehörigem Abstand und schön friedlich bleibt, könnt
ihre nach Herzenslust demonstrieren. Aber wenn ihr das Räderwerk des
Kapitalismus behindert, dann gibt`s was auf die Mütze." Wie faßte Marx
den Zusammenhang der G8 und ihrer Polizeitruppe zusammen: "Der
Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse."
Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Auch wenn du die großen Konzerne zerschlägst, was ansich schon völlig
utopisch ist, ...
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
wirst du ihre politische Macht nicht brechen
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Die Wirtschaft ist der Ausgangspunkt, egal in welcher Gesellschaftform.
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Wer die Wirtschaft besitzt, verschafft sich
mit diesem Besitz die politische Macht.
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Wenn du tatsächlich die wirtschaftlichen Machtverhältnisse ändern
willst, ...
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
dann mußt du das politische System nicht formal, sondern inhaltlich
kritisieren.
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Nicht die "weltdemokratische Machtlimitierung" ..., sondern
die politisch umgesetzte "weltdemokratische Entmachtung" -
des Kapitals.
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Im Grunde liegst du also völlig daneben.
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Oder hast du deine Gedanken nur noch nicht zu ende gedacht?
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Deine praktische Hilflosigkeit geht auch daraus hervor, ...
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
daß du die G8-Fädenzieher "nicht von der Welt legitimiert,
sondern von Bevölkerungen, die sie mit nationalistischen
Patriotismus-Debatten korrumpieren", siehst.
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Wenn wir als Wähler also "bestochen" wurden, sind wir
G8-Mittäter.
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Wie willst du aber die Bevölkerung von ihrem "Fehler" überzeugen?
...
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Nein, du hast den Ansatz auf den Kopf gestellt.
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Wenn du schon die wirtschaftlichen Machtverhältnisse kritisíerst
(und diesen Schritt setze ich hier einfach mal voraus),
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
dann mußt du als nächstes überprüfen, wo genau der Hase im Pfeffer
begraben liegt (nämlich bei den Besitzverhältnissen),
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
und wie diese überwunden werden können (nämlich mithilfe einer
neuen, kommunistischen Politik).
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Nur die "weltdemokratische Machtlimitierung" der Wirtschaft
bei der bürgerlichen Politik einzufordern, hieße Eulen nach Athen
tragen.
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Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Die bürgerliche Politik gehört der Wirtschaft.
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Hallo Sven!
Zitat: "Stattdessen sähe ich es für erforderlich an, dass je größer die
Konzerne sind, auch deren gesellschaftliche Verantwortung sein müsste. Damit
das kein Treppenwitz bleibt, wäre "gesellschaftliche Verantwortung"
in mehr betriebliche Mitbestimmung und steuerliche Belastung zu übersetzen."
- Das ist ungefähr so, also wenn du bei einem Auto, das auf Grund fehlender Räder
nicht fahren kann, die Kerzen auswechselst: Du reparierst schlicht am Schaden
vorbei. Denken wir deinen "Verbesserungsvorschlag" zu ende, dann
landen wir in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als man auf die Idee kam, über
eine Genossenschaftsbildung die Macht des Kapitals zu brechen. Doch innerhalb
des kapitalistischen Systems kannst du keine "Insel der Gerechten"
aufbauen. Diese Gerechten, die - so nehmen wir mal an - vollständig über ihren
Betrieb bestimmen, müssen sich dem Konkurrenzkampf der Unternehmer stellen,
womit du zwangsläufig wieder bei der Kostensenkung und dem Sozialabbau landest.
Wenn du das System nicht grundlegend änderst, machst du lediglich aus Arbeitern
Unternehmer. Doch an unseren Gewerkschaften und ihren kläglichen Kompromissen
sowie ihrer völligen Ignoranz der Arbeitslosigkeit gegenüber sehen wir täglich
, daß damit NICHTS gebessert ist. Kurzum: Unter kapitalistischen Bedingungen
scheitert jeder Versuch, das Kapital "in die Verantwortung zu nehmen",
an der "Notwendigkeit der Dinge", sprich: an den Zwangsgesetzen der
kapitalistischen Konkurrenz. Wenn du die Unternehmer weiter besteuerst (der
Trend geht übrigens in die entgegengesetzte Richtung) wandern noch mehr Firmen
in Billiglohnländer mit weiter steigender Arbeitslosigkeit.
"Die wirtschaftlichen Machtverhältnisse ändern sich ohnehin und
fortlaufend. Ich halte solche Prozesse für demokratisch beeinflussbar, aber das
bedeutet eben auch, dass ich mit meinen Vorstellungen scheitern soll, wenn ich
beispielsweise Dich nicht überzeugen kann." - Wovon willst du mich und
andere überzeugen? Daß sich dien Machtverhältnisse ändern? Die sind seit 150
Jahren in Westdeutschland unverändert. Vielleicht gehen aber trotzdem sogar in
dieselbe Richtung. Nur mit dem Unterschied, daß du nach dem ersten Schritt das
Ziel zu erreichen glaubst, während ich dir sage, daß das Ziel erst in 20
Kilometer zu suchen ist, und die richtigen Anstrenungen erst kurz vor dem Ziel
auf uns warten. Forderungen nach Steuererhöhung für das Kapital und mehr
Mitbestimmung kann wirklich nicht mehr als ein erster kleiner Schritt sein. Und
der wirkliche Treppenwitz liegt nun darin, daß du unter kapitalistischen Verhältnissen,
begrenzt du deinen Weg auf diesen einen Schritt, bis zum Hals in der Patsche
landest - wie die Gewerkschaften. Land bekommst du erst wieder unter die Füße,
wenn du deine politischen Forderungen so ausbaust, daß du die Verfügungsgewalt
über das Kapital anstrebst. Dazu mußt du aber die Besitzverhältnisse ändern.
"Je mehr Du Dir vornimmst, desto realistischer bist Du als ich?" -
Gute Frage! Aber mit deiner zwangsläufigen Landung in der Patsche - die natürlich
in diesem Rahmen ziemlich abstrakt klingt - habe ich versucht, dir zu erklären,
daß du unrealistischer bist als ich. Mein Vorschlag ist zwar schwieriger und
langfristiger - aber eben doch realistischer.
"Und ganz neu ist das nicht, sondern stand schon einige Jahrzehnte im
globalen Wettwerb, enttäuschte so manchen." - Daß das Scheitern der DDR
die ganze Bewegung weit nach hinten geworfen hat, müssen wir schmerzlich
hinnehmen. Doch meine Antwort an Sinawali (er/sie war freilich der falsche
Adressat) mit dem Hinweis auf den "Sturm im Wasserglas" sollte zeigen,
daß nicht das System des Sozialismus gescheitert ist, sondern dieses nur am
falschen Ort und vielleicht zur falschen Zeit umgesetzt wurde. Langfristig kommt
der Mensch um einen zweiten Versuch nicht umhin.
"Zwischen Meinungsdifferenz und Hilflosigkeit sollte man zu unterscheiden
wissen." - Meinungen sind nur von Wert, wenn sie einen Bezug zur Realität
haben. Für die praktische Umsetzung deiner Ideen viel mir halt kein
diplomatischeres Wort als "Hilflosigkeit" ein.
"Siehst Du das anders, (daß die Bevölkerungen mit nationalistischen
Patriotismus-Debatten korrumpiert ist)? Ich lasse mich gern widerlegen." -
Korrumpiert ist die Arbeiterklasse in der Tat - aber mit einem hohen
Lebensstandard! Um seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen, hat das Kapital
Mehrwert (kannst mit solchen Begriffen etwas anfángen? Ansonsten könnten wir
uns an anderer Stelle mal über die kapitalistische Ökonomie unterhalten) in
die Lohntüte gesteckt, einen Akt, den Marx niemals auf einen längeren Zeitraum
für möglich gehalten hat. Die "soziale Marktwirtschaft" ist Ausdruck
dieser Bestechung. Die politischen Debatten sind nur das belanglose Beiwerk
dieser Bestechung. Im Grunde ist auch gar nichts gegen einen hohen
Lebensstandard der Arbeiter zu sagen - wenn er nicht dem kapitalistischen System
widersprechen würde. Der gegenwärtige Sozialabbau bereinigt aber gesetzmäßig
dieses "Fehlverhalten". Mit dem Sozialabbau wird aber die Lüge von
der angeblichen "sozialen Marktwirtschaft" immer mehr Menschen bewußt,
so daß sie letztlich an die Besitzverhältnisse heran müssen. Wie gesagt, die
"nationalistischen Patriotismus-Debatten" begleiten nur den
materiellen Sozialabbau, der den eigentlichen Kern dieses Spektakels ausmacht.
"Durch Information über die Kehrseiten der Vorteile, durch Prognosen,
durch moralische Appelle, durch Intensivierung (auch globaler) Kommunikation
zwischen denjenigen, die zu politischen Fragen wenig Gehör finden, wohl jedoch
z.B. bei uns in den Foren." - Das sind alles Mittel. Aber zu welchem Zweck?
- Kapitalbesteuerung und Mitbestimmung? - Das scheitert am System, das du ja
beibehalten willst.
"Der Hase liegt noch tiefer (als bei den kapitalistischen Besitzverhältnissen)
begraben, in jederlei Privilegien, die zu sichern und zu inflationieren bemühen,
wobei ich mir auch Privilegien vorstellen kann, die ich gönne oder nur neide,
weil ich ihren Grund verkenne." - Hier sind wir wieder beim Kerzenwechsel,
wenn das Auto intakte Kerzen, aber keine Räder hat. Die Privilegien, die sich
aus dem ungeheuren Besitz einiger weniger ergeben, abschaffen zu wollen, ohne
den Besitzquellen zu unterbinden, ist unmöglich. Es geht auch gar nicht um
Privilegien, sondern um sozialen Notstand. Das sind zwei grundverschiedene
Dinge.
Dieter: "Nur die "weltdemokratische Machtlimitierung" der
Wirtschaft bei der bürgerlichen Politik einzufordern, hieße Eulen nach Athen
tragen." - Hier habe ich fälschlicherweise "Machtlimitierung"
als "Machtlegitimierung" gelesen.
Dieter: "Die bürgerliche Politik gehört der Wirtschaft." - Sven:
"Je simpler die Weltbilder, desto ..."
Bevor Kopernikus die Sonne in den Mittelpunkt des Sonnensystems rückte und das
System für jedes Kind verständlich machte, wurden die Schleifen der Planeten
in die groteskesten Systeme gezwängt, von denen das eine bizarrer und absurder
war als das andere. Wenn man eine schier unlösbar komplizierte Matheaufgabe
dann doch zur Lösung geführt hat, sieht der Weg im Nachhinein nicht
"simpel" aus? Als das Haus Hohezollern seine Herrschaft noch von
Gottes Gnaden ableitete, erstarrten die Deuschen vor der Komplexität des göttlichen
Willens. Ferdinand Pierch führt seine Herrschaft nun auf das schier
unentwirrbare Gestrüpp von "Demokratie und Freiheit" zurück - es
sind aber nur die lausigen Besitzverhältnisse. ...
Die Großen Acht
Der die Welt in Kolonien zu versklaven suchte
erbittet Verständnis
und versteht das eigene Handeln nicht
Der den Engelmacher beherbergt
erhebt Korruption zum Dogma
und erklärt Fremdbestimmung zur Selbstverwirklichung
Der den Walpogrom veranlasste
erdenkt sich als Wahl den Fisch des Marktes
und träumt die Sonne würde zukünftig aus allen Meeren rot auftauchen
Der den Robbenholocaust verleugnet
sucht nach Verbündeten
und droht an eigenen Gasen zu ersticken
Der den Krieg anzettelte
strebt nach Bereicherung
und verliert den Überblick seiner Zettelwirtschaft
Der alle Hindernisse überwunden glaubt
verlangt nach alleiniger Macht
und spielt Mauern wie Schachfiguren gegeneinander aus
Die an schwarzen Fäden tänzelt
sucht nach Haltung
und verheddert sich in Widersprüchen
Der sich als Gewinner wähnt
erhofft Vorteile
und wie alle nur das Beste für sich
Nicht Weg, nicht Ziel eint sie
sondern die Einteilung in Besatzungszonen
die Teilung der Welt, nicht die Einigung
Ernst Friedstein
...Friedstein hat zwar von Politik kein plan, aber ne meinung... irgendwie
spamt meine worte gegen gewalts durchs netz! xD
soweit ich großen Teilen von "Dieters" Analyse vieler Zustände
zustimme, so kann ich doch nicht daraus erkennen welchen Schluss du daraus
ziehst. du willst einen zweiten sozialistischen Versuch. so weit so gut. ich
denke auch, dass die die Umsätzung der Theorie zu einem falschen Zeitpunkt und
unter falschen Umständen stattgefunden hat und sich somit diskreditiert hat.
noch über das Niveau angebrachter Kritik hinaus.
Aber
Was willst du jetzt und konkret daraus machen? Die Zeit für eine Revolution ist
nicht jetzt und über den Sinn und Unsinn von Revolutionen ist an andererstelle
zu diskutieren. Mir geht es tierisch auf die Nerven, da die ganzen Beton
Radikalen sämtliche Ansätze als zu versönlich und nicht radikal genug
abstempeln, selbst aber über das Niveau des Meckerns und Jammern nicht
hinauskommen. Ich bin deutlich radikaler als der Hauptstrom von Attac (der
dennoch nicht so einfach zu spezifizieren ist...), dennoch engangiere ich mich
dort.
Warum das? Ich glaube das das was man tun kann ist, das Bewusstsein von Menschen
zu öffnen. Den Menschen zeigen, dass es Alternativen zum
"neoliberalen" Mainstream gibt.
Hierzu gehören auch die G8 Proteste.
btw. die "deine Stimme" Bewegung finde ich auch hochgradig
problematisch. Zum einen da dort den G8 Chefs eine Legitimität angetragen wird
die sie imo nicht besitzen. Zum anderen macht es es den G8 Gegner-Gegnern zu
leicht die Szene zu spalten und medial falsch aufzuarbeiten.
Hallo Spiewa.
„Aber, was willst du jetzt und konkret daraus
machen? Die Zeit für eine Revolution ist nicht jetzt und über den Sinn und
Unsinn von Revolutionen ist an andererstelle zu diskutieren.“ –
Richtig ist, das derzeit keine revolutionäre Situation in Sicht ist - und doch
kann man darauf hin arbeiten. Die Revolution selber, wie auch immer sie aussehen
wird, ist nur die Prüfung, die einen langen Abschnitt harter Arbeit abschließt,
die wir heute beginnen können. Wollen wir also zunächst festhalten, daß schon
der erste Schritt, sowenig er nach Revolution riechen mag, doch in diese
Richtung gehen muß. Und außerdem halten wir weiter fest, daß die ganze
Bewegung, vom ersten Schritt bis zur Vergesellschaftung der Produktion, ein
langer Lernprozeß für die Arbeiterklasse ist – denn nur sie kann den Weg
gehen. Die Kommunisten, also der bewußteste Teil der Arbeiterklasse, kann zwar
den Weg vorgeben, gehen muß ihn die Masse der Arbeiterklasse. – Und nun gehen
wir mal los:
Als erstes stehen die ureigensten Forderungen der Arbeiter auf unseren Spruchbändern:
„Mehr Jobs“, „Sichere Jobs“, „Ausreichend
Lohn für Alle“ usw. Im Laufe des Kampfes, der immer erfolgloser wird
(der Zeitpunkt ist heute eigentlich schon längst erreicht!), müssen die
Arbeiter und ihre Gewerkschaften einsehen, daß ökonomische Forderungen alleine
nicht reichen. Es folgen politische Forderungen: „Einschränkung
der Verlagerung von Arbeitsplätzen“, „Spitzensteuersatz auf 60% und mehr
anheben“, „Ausweitung des Kündigungsschutzes und der Mitbestimmung“
usw., mit denen Jobs geschaffen und gesichert werden können. Aber bei diesen
Forderungen, deren „Gerechtigkeit“ jedem Arbeiter einleuchten sollte, spürt
das Kapital bereits die Schlinge um seinen Hals. Spätestens jetzt wird das
Unternehmertum zu radikalen Maßnahmen wie Parteienverbot (KPD 1956),
Berufsverbot (DKP in den 70ern), Einschränkung von Demonstrations- und
Redefreiheit greifen. Bleiben die Arbeiter bei ihren Forderungen, eskaliert die
Situation.
Die oben genannten politischen Forderungen sind innerhalb des kapitalistischen
Systems gar nicht zu erfüllen. Der Kampf innerhalb der Arbeiterklasse um den
richtigen Weg nimmt zu, da auch der Opportunismus bei der weiteren Zuspitzung
anwächst. Der Opportunismus wird, als Revisionismus getarnt, ein ebenso großer
Feind wie das Kapital selber werden. Richtig und Erfolg versprechend ist in
dieser Situation dann nur noch die Forderung nach Umsetzung
des Grundgesetzartikels 15 – „Verstaatlichung der Konzerne“. Diese
verstoßen nämlich seit Jahrzehnten gegen den Artikel 14: „Eigentum
verpflichtet“. Wer sein Kapital in Billiglohnländer auslagert, um die hohen
deutschen Löhne zu umgehen und Extraprofite realisieren will; wer auf diese
Weise Millionen arbeitslos macht, verstößt unzweifelhaft gegen die Verfassung
- ist ein Verfassungsfeind.
Und an dieser Stelle beginnt dann die eigentliche Revolution. Wenn die
Gewerkschaften, im bisherigen Kampf radikaler und damit kommunistisch geworden,
bei dieser Forderung nicht in die Knie geht, dann beginnt der eigentliche Kampf.
An dieser Stelle – dem Kampf um die Umsetzung des Grundgesetzartikel 15 –
gibt es für die Reaktion kein Halten mehr – die Bundeswehr wird
eingeschaltet. Arbeiter gegen Soldaten …
Bei diesem Szenario, das gar nicht so weit hergeholt ist, wie man denken sollte,
wird man einerseits die gegenwärtige Ohnmacht der Gewerkschaften verstehen, die
vor der „Notwendigkeit der Dinge“ zurückschrecken, und den Sozialabbau
deshalb Schritt für Schritt mit ihren Kompromissen mitträgt, andererseits die
Forderung von Innenminister Schäuble verstehen, der den „Bundeswehreinsatz
auch im Inneren“ fordert. Das Kapital ist heute besser vorbereitet als 1917.
Es wird versuchen, jede Infragestellung seines Systems bereits im Keime zu
ersticken – ohne jede Rücksicht auf Moral und Ethik. Traf Lenins Revolution
die Unternehmer noch überraschend und verlief deshalb einem Handstreich ähnlich,
wird der nächste Versuch länger, komplizierter - und blutiger verlaufen. So
wie Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg einfach erschlagen und in den Kanal
geworfen wurden, so werden viele aufrechte Kommunisten, ihres Zeichens Arbeiter
und Angestellte, vom Kapital ermordet werden. …
Die nächste Frage von dir wird sich natürlich auf den zeitlichen Rahmen
beziehen. So wie ich den Menschen ansich einschätze, wird er sich noch viel
wegnehmen lassen und dabei die größten Lügen als Begründung schlucken: die
„Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft“ wird da noch das
Harmloseste sein. Ehe der deutsche Arbeiter über seine Gewerkschaft politische
Forderungen stellen wird, diese dann radikale – und dadurch erst wirksame –
Formen annehmen, und die Arbeiter zur Durchsetzung ihrer Forderungen gegen das
bewaffnete Kapital auf der Straße zu kämpfen beginnt, das wird noch eine
unbestimmte Zahl an Jahrzehnten dauern. Ich hoffe dann nur, daß es der endgültige
Sieg über das ekelhaft profitgeile Unternehmertum ist, und unsere Kinder und
Enkel sich dann nur noch in der Schule über ihre einfältigen Vorfahren wundern
werden, so wie wir heute die Gladiatorenkämpfe des alten Rom einer anderen Zeit
zuordnen. – Doch noch unterscheiden wir uns nicht wirklich von den alten Römern.
Erst wenn wir Arbeiter und Angestellten über die
Produktion und die Verteilung der Waren gesellschaftlich entscheiden, ohne jedes
egoistische Privatinteresse, erst dann haben wir eine wirklich menschliche
soziale Gesellschaft errichtet.
Viele Grüße
Dieter
http://magazine.web.de/de/themen/nachrichten/2623358,cc=000335752000026233584xuPg6.html
Deeskalation durch Stärke... man sollte Herr Beckstein mal präventiv mit nem
Gummiknüppel is die Fresse schlagen bevor bei ihm noch was eskaliert... nur mal
so vorsichtshalber. Also sorry der spruch is ja sowas von hohl... schlimmer als
bomben für den frieden.
jo^^ deeskalation durch Stärke durfte ich schon am Montag erleben. Hat ganz super geklappt.
NujaNuja,
ich freu mir wie ein kind vor weihnachten. wird ne gute woche werden, scheiß
auf beckstein, scheiß auf schäuble. und selbst wenn nichts gehen sollte, seh
ich immer noch bono oder bewerf grönemeyer mit nem lolli. müsst ich den g8
quasi schon dankbar sein für sommer, sonne, gute laune.
bis denn.
:poev
Hallo Poev,
Kannst du deinen Lolli 5 km weit werfen? Da du auch sonst ziemlich kindisch
wirkst, solltest du deinen Lolli lieber lutschen.
Den erwachsenen G8-Gegnern sollte diese 5-km-Regel ein Brennen im Gesicht
verursacht haben, so klatschte diese Ohrfeige an jede Demokratenbacke.
5-Kilometer-Demonstrationsverbot - das ist schlicht die Aufhebung des
Demonstrationsrechtes. Ich habe es angekündigt: Wenn sich das Kapital bedrängt
fühlt, wird jedes noch so kleine "demokratische" Grundrecht außer
Kraft gesetzt. Diese bürgerliche Demokratie ist eine einzige, große
Verschaukelung der arbeitenden Massen. "Opium fürs Volk" nannte Marx
seinerzeit die Religion. Die Phrasen von "Demokratie und Freiheit" übernehmen
in einem bürgerlichen Staat die Funktion der Religion. An unserem Pazifisten
Sven sehen wir, wie es wirkt.
Und welche Rolle spielt Poev mit ihrem Lolli? Daß sie sich ausgerechnet Grönemeier
als Opfer aussucht weil auch sie keine 5 Km weit werfen kann, und dabei auch
noch ihren Spaß hat, beweist nur ihr kindliches Gemüt. "Kinder an die
Macht"! Für dieses Lied bekommt er nun von den "Kindern an der
Macht" die Lollis an den Kopf geschmissen. Denn worin unterscheidet sich
Poev von Frau Merkel? Wenn Poev mit ihren Autonomen in ihrem überschwenglichen
Spaßtrieb Autos in Brand steckt, jagen Merkels Schergen Poev; verschanzt sich
Angie mit ihren Spießgenossen in Heiligendamm, so müssen sie die Köpfe vor
Poevs Mollotowkocktails einziehen. Merkel und Poev bilden zusammen den Zirkus
der bürgerlichen Demokratie. Beide sind aufeinander angewiesen, wie dazumal der
römische Kaiser auf die Gladiatoren. Angie beweist mit Poevs Lollis, wie
demokratisch sie ist; Poev hat ihren Spaß, um nicht nachdenken zu müssen.
Wenn sie das nämlich täte, dann hätte sie sich hier mal zu den Hintergründen
der G8 geäußert, und vor allem, wie man wirklich etwas dagegen tun sollte: mit
der Stärkung der Arbeiterbewegung. Aber solange Poev noch ihren Spaß hat,
werden wohl die Aktionäre und Milliardäre noch diverse G8-Gipfel abhalten und
dabei ihre neuete Sicherheitstechnik testen können, die sie dann beim
notwendigen und unvermeidlichen politischen
Generalstreik der Arbeiterklasse zum Einsatz bringen.
Ich bin wirklich für jeden Widerstand gegen G8 zu haben - aber bitte nicht von
infantilen Lollilutschern.
trotzdem viele Grüße
Dieter
Dieter hat folgendes geschrieben: ‹ markieren › |
Ich bin wirklich für jeden Widerstand gegen G8 zu haben - aber bitte
nicht von infantilen Lollilutschern.
|
Immer diese schrecklich unzuverlässigen, verlotterten Linken. Aber so habe ich
wenigstens noch die Chance dir eine Antwort zu schreiben Dieter.
Was du verkennst, und zwar in voller Gänze, ist die Tatsache, dass ich nichts
von den G8 will. Nicht von merkelbushchiracblairbliblablubb, von niemandem. Ich
habe an diese Personen, und auch an die Ämter mit denen sie verknüpft sind
keine Forderung oder Kritik. Ich bedauere höchstens, dass die armen Menschen
von Mittwoch bis Sonntag in ihren Anzügen eingesperrt in heiligendamm
herumlungern müssen. Immer gutaussehend, niemals danebentretend, keine
Eskapaden, keine Feierei, kein Sonnenbad am Strand mit anschließender Quallen-
oder Seetangschlacht, kein kühles Bier am Grill auf den Sonnenuntergang. Der
politische Anlass eine Woche in einem Camp mit zig Tausend Zecken zu verbringen
ist vielmehr der, mit eben diesen ins Gespräch zu kommen. Mit der Jugend der
IG-Metal, mit dem vernunftbegabten Teil von Attac, sich austauschen,
diskutieren. Über zB den Kapitalismus, darüber wo mein, wo deren
Handlungsspielräume liegen, wer sich wo engagiert, ob Demonstrationen wirklich
sinnvoll sind, ob nicht vielmehr die direkte Aktion [im sozialrevolutionären
Sinne] das Mittel der Wahl sein sollte. Eine derartige Masse an Menschen, an
linken, an zumindest grob interessierten Menschen, werde ich so schnell mit
derart wenig Aufwand nicht zu Gesicht bekommen. Das ist natürlich alles,
komplett ein reiner Zirkus, ein riesiges Affentheater, oder ein Zoo. Auf meiner
Seite der technischen Sperre, wie auch auf der anderen.
Demonstrieren werde ich natürlich trotzdem gehen. Andere gehen Bungeespringen,
laufen Marathon oder tauchen mit Haien, ich jack mich eben gerne. Mit Cops, mit
Nazis, egal. Das ist insofern politisch, als dass es ein recht radikales Mittel
ist, Unmut zu äußern. Dass es Aufmerksamkeit schafft für tiefer gehende
Analysen. Wer interessiert sich schon für nen Haufen vor sich hin
demonstrierender Freaks? Kein Schwein, und vor allem wer interessiert sich
innerhalb dieses Auflaufes von Christen, Friedensaktivisten und Sozialdemokraten
denn noch für eine radikalere Sichtweise, erst reicht niemand. Wäre da eben
nicht der nebensächlich auftretende Effekt des Sachschadens. Dabei glaube ich
noch nicht einmal, dass dieser Staat sich aktuell selbst delegitimiert, dafür
wird dieser ganze 129a-Scheiß, die sich ständig verstärkende Repression nicht
nur gegen Linke, sondern im Allgemeinen viel zu gut geschluckt. Kein Hahn kräht
heute mehr danach, dass Assiamt-Mitarbeiter Stasi spielen und die Wohnung
potenzieller Gelderschleicherinnen durchwühlen auf der Suche nach fremder
Unterwäsche.
Davon ab, fällt dein Standpunkt gegenüber der zu erwartenden Repression [ich
persönlich gehe davon aus das einige nichtsnutzige Bullen Schüsse aus scharfen
Waffen abgeben werden, die Dinger haben sie neulich schon auf der Großdemo in
Hamburg gezogen], weit hinter selbst einem bürgerlichen zurück. Du
verabscheust von grundheraus alles was nicht ganz konkret, zu 100% in dein
arbeiterrevolutionäres Weltbild passt. Und schaffst es dabei dann auch noch die
Repression so zu werten, als sei sie eine reine Reaktion. Dabei ist sie Aktion
und wird es auch in den nächsten Tagen wieder sein. Selbst die verkackte FDP,
Teile der SPD und andere Demokraten haben dies kapiert und sich solidarisiert.
Nur wer sitzt wiederum mürrisch, vor sich hin nörgelnd an seinem PC in seiner
Buchte umgeben von Marx und Engels und kann die Finger bei all dem Frust nicht
von der Grossschreib- und Rotmaltaste lassen? Auch von dir habe ich bisher kein
Statement zu den Protesten gegen die G8 gelesen, die sich zB mit den FAUistas
mit der CNT oder anderen unabhängigen Gewerkschaften solidarisieren würde. Ich
habe nichts gegen Kritik, oder gegen Kritiker, die nichts anderes tun als am PC
zu hocken und zu kritisieren, aber tu doch bitte nicht so als ob du mehr wärest
als eben das, als ob du den diskursiven Hort der revolutionären Arbeiterklässe
bilden würdest.
venceremos
:poev
zu 129a
http://jungle-world.com/seiten/2007/22/10016.php
Zitat: ‹ markieren › |
Weil der Paragraf 129a StGB so unbestimmt ist, kann der Staat jederzeit mit ihm drohen und erhält sich so die Macht. |
Hallo Poev,
ich bin bei dir nicht ganz sicher, ob du wirklich nur eine Person bist. Warum
schreibst du - wenn es den so ist - nicht immer solche sowohl der Form als auch
dem Inhalt nach gute Beiträge?
"Der politische Anlass, eine Woche in einem Camp
mit zig Tausend Zecken zu verbringen, ist vielmehr der, mit eben diesen ins
Gespräch zu kommen. Mit der Jugend der IG-Metal, mit dem vernunftbegabten Teil
von Attac, sich austauschen, diskutieren. Über zB den Kapitalismus, darüber wo
mein, wo deren Handlungsspielräume liegen, wer sich wo engagiert, ob
Demonstrationen wirklich sinnvoll sind, ob nicht vielmehr die direkte Aktion [im
sozialrevolutionären Sinne] das Mittel der Wahl sein sollte."
Super, solche Diskussionen müssen auch sein. Nur kann ich dir hier schon die
Antwort geben: Nur die direkte Aktion (im sozialrevolutionären Sinne) ist das
Mittel der Wahl. Damit diese Aktion aber sinnvoll und erfolgsversprechend sein
kann, muß sie unter Mitwirkung der Masse der Arbeiterklasse (IG-Metall!)
erfolgen. Um dieses aber zu gewinnen, müssen wiederum die unmittelbaren
Interessen der Arbeiter und Angestellten, ihre unmittelbaren Ängste und Nöte
der Ausgangspunkt sein. Mit "Frieden und Gerechtigkeit" wirst du keine
Massen mobilisieren können.
"Davon ab, fällt dein Standpunkt gegenüber der
zu erwartenden Repression ..., weit hinter selbst einem bürgerlichen zurück.
Du verabscheust von grundheraus alles, was nicht ganz konkret, zu 100% in dein
arbeiterrevolutionäres Weltbild passt." - Du verwechselst hier
"bürgerlich" mit "linksradikal". Wie kann ich bürgerlich
sein, wenn ich nur die Revolution im Auge habe? Es ist jedoch richtig, daß ich
Kritik äußere mehr am Ziel der jeweiligen Aktion, als an der Aktion selber. Es
wird zum Schluß hart hergehen. Ich möchte aber, daß sich die Opfer auch
lohnen. Wenn man sich in Heiligendamm mit den Polizisten schlägt, um "mehr
Gerechtigkeit in der Welt" zu erlangen, dann ist das verlorene Mühe. Wenn
die Forderung nach Gerechtigkeit jedoch ein Gesetz zum Verbot von Kapitaexport,
zum Anheben des Spitzensteuersatzes auf 60%, ein Kündigungsscutz für Alle
beinhaltet, und die Arbeiter dieses über ihre Gewerkschaften, z.B. der
IG-Metall, an die Regierung stellen - am Besten europaweit - und notfalls einen
politischen Generalstreik unternehmen, dann komme ich sofort nach Heiligendamm.
"Und schaffst es dabei dann auch noch, die
Repression so zu werten, als sei sie eine reine Reaktion. Dabei ist sie Aktion
und wird es auch in den nächsten Tagen wieder sein." - Repression,
das sagt schon die Vorsilbe Re, ist immer eine Reaktion. Wenn ihr nicht mit
Lollis drohen würdet, würde sich kein Polizist rühren. Du machst den Fehler,
den Demonstranten als systembedingt darzustellen und gleich Null zu setzen,
einen Fehler, den ich mit meinem Vergleich zwischen dir und Frau Merkel
vorhergesagt habe. Nicht die Polizisten sind jedoch die Aktiven, sondern ihr
Lolliwerfer. Ihr beide bildet dann den Zirkus von bürgerlicher Aktion und
Reaktion. Aber auch nur, weil du kleine Lutscherwerferin weit davon entfernt
bist, revolutionär zu sein. Trotzdem stellst du aus der geradezu neurotischen
Sicht von Herrn Bush doch eine Bedrohunmg des Systems dar. Du bist also die
Aktion, die Polizei nur die Reaktion.
Und aus deiner Kritik meiner Kritik werde ich nicht schlau. Wer FAUistas und CNT
ist, weiß ich z.B. gar nicht. Was ich von der Gewerkschaft ansich halte und
welche Rolle sie nach meiner Meinung in der ganzen Bewegung spielen wird, habe
ich mehrfach geschrieben. Alles andere sind deinerseits blinde Spekulationen. Im
übrigen bin ich kein Arbeiter, gehöre also noch nichtmal derjenigen Klasse an,
die einzig die Veränderung bewerkstelligen kann. Ich werde den Arbeitern aber
sofort
folgen, wenn sie die richtigen Forderungen stellen und würde ihnen auch helfen,
diese zu formulieren. - Doch nebenbei bin ich auch noch Realist und kann die
gegenwärtige Situation glaube ich richtig beurteilen. Laß uns also hier ein
weinig über unsere Welt plaudern - vielleicht bewegen wir ja doch etwas in
diesem oder jenem Arbeiterbewußtsein - oder wenigstens bei Dir.
In diesem Sinne viel Spaß beim Lolliwerfen,
Dieter