Die Staatsfinanzen sind in Not.
Des Bundeskanzlers Meinung: Die Deutschen arbeiten zu wenig.
Meine Meinung dagegen: Die Arbeit ist nur schlecht verteilt.
Des Bundeskanzlers Idee:
Der 3.Oktober soll als Feiertag abgeschafft werden. Das bringe
"mehr Wachstum" und zusätzliche Staatseinnahmen in
dreistelliger Millionenhöhe.
Und warum nun diesen "Tag der Deutschen Einheit" opfern und
nicht einen anderen Feiertag? Weil es dazu nicht auf die Zustimmung der
Bundesländer ankomme, denn statuiert wurde dieser Feiertag durch den
Einigungsvertrag und die DDR als Vertragsgegenüber gibt es nicht mehr.
Gesamtmetall-Arbeitgeberpräsident Martin Kannegiesser ist begeistert: "Jeder
Tag, an dem nicht produziert wird, kostet Ressourcen."
Meine Meinung dagegen: Jeder Tag, der nicht produziert wird, verbraucht
weniger Energie und bringt weniger auf Mülldeponie. Aber wer sich keine
Ideen macht gegen die Wachstumsideologie, versklavt sich ihrer Spirale.
Und hängt der Wirtschaftserfolg tatsächlich von der Zahl der Feiertage
ab?
Bayern hat die meisten Feiertage und müsste Schlusslicht sein. Ist es
nicht, denn Wirtschaftserfolg hat andere Gründe.
Auf anderem Blatt steht, ob denn der 3.Oktober zum Feiertag taugt und
das ist auch nicht Grund für des Kanzlers und seiner Unterstützer
Ideen,
sondern es geht zunächst einmal allein um die Frage, ob die staatliche
Finanzpolitik auf dem Weg der Feiertagsstreichung unterstützt werden
soll.
-sven- |