Wertegemeinschaftbewusstsein entwickeln | |||||||||
Verfasst am: 07.06.2005 08:41 | |||||||||
|
|||||||||
Hallo
Herbert, ich finde Martins Vergleich zwischen ideologischen Räumen und Sprachräumen ideal, um sie auf ihre Wertegemeinschaft hin aufzuklären, derer sie sich häufig wenig bewusst sind bzw. gegenseitig bestreiten. Deshalb ist dieses Ethik-Forum (=Schnittmenge aus Religionen und Ideologien) mit der Frage untertitelt: "Was ist dem Menschen gemeinsam?"
Nun setze für den Begriff "Religion" den Begriff "Sprache" ein - und viel Dramatik verliert sich, weil die Religionen so weitgehend Formgebung für Werte sind wie die Sprachen Formgebung für Information im Allgemeineren.
Stimmt, aber solche Feststellung entbehrt der Tragik, wenn die Menschen aus der elterlichen Religion hinreichend Erklärung für ihre Welt finden und niemanden damit unglücklich machen. Fehlt es ihnen an solchem Erklärungswert, so verliert oder wechselt sich ihnen der Glaube, wie es bei vielen passiert.
Richtig, aber gar nicht so wichtig, denn jedermanns Mutmaßung kann nicht zur Anmaßung werden, solange der Bekenntnispluralismus auch gegenüber etwaigen Mehrheiten bewahrt wird.
Misstrauen ist nicht mein Favorit unter den Baumaterialien. Darum "Initiative-Dialog" und der Anspruch auf demokratische Kontrolle, was immer auch Pluralismus-Wahrung bedeutet. Du könntest zum Abbau des Misstrauens Herrn Meissner die klärende Frage stellen, ob er für die Abschaffung der Glaubensfreiheit ist? Ich (bspw.) halte den Weltfrieden für machbar, aber pachten kann ich diese Wahrheit so wenig wie Meisner, weil die Wahrheiten konkurrieren, keineswegs stets nur gegen die Unwahrheit, denn oft führen verschiedene Wege zum Ziel = Wertegemeinschaft - in unterschiedlichen Sprachen und Weltanschauungen. Grüße von Sven |
|||||||||
Dialog-Lexikon |