Ukrainekrieg - Zum Ruf nach Schweren Waffen
Es gäbe ganz andere Signale aus Washington und Pentagon, wenn Scholz und Lambrecht zu sehr daneben wären, aber hier scheinen ausgerechnet diejenigen, die viel mehr als ich auf die BW setzen, die BW gar nicht mehr zu brauchen.
Der Ruf nach "schwerer Technik" scheint mir militärisch absurd und ist politisch verdächtig, die NATO in den Krieg zu ziehen oder Solidaritätspropaganda.
Aus Perspektive der überfallenen Ukraine ist
jeglicher Beistand spontan wünschenswert, wäre völkerrechtlich weitgehend
gedeckt, aber mit Höchstrisiko von Erfolglosigkeit.
Wo bleibt beim Schimpf gegen Scholz die militärische Expertise?
Ich behaupte >> Um Putins Luftstreitkräfte und Panzertruppen zu stoppen - oder gar zurück zu schlagen, müsste wahrscheinlich die NATO auf breiter Front im konzertierten Einsatz massiver Kräfte ins Kriegsgeschehen eingreifen, womöglich auch zur See.
Darauf ist die NATO nicht vorbereitet - und hätte schon Mühe, russische Angriffe auf die baltischen Staaten abzuwehren.
Die geografischen Vorteile Russlands ließen sich aufheben, denn dann hätte man womöglich schon vorher den gigantischen Aufmarsch auf russischer Seite "verhindern" müssen, wozu es eines WSR-Mandats bedurft hätte, mindestens einer Mandatierung durch UNO-Sonderversammlung, ohne dass daraus ein Gelingen hätte werden können.
So war es plausibel, dass bis zum Vortage des Überfalls auf diplomatische Lösung gehofft wurde & eben auch unter Verzicht auf massivere Aufrüstung Kiews.
Dass im Nachhinein geklagt wird, mehr Aufrüstung Kiews hätte Putin den Krieg erschwert, hat zwar Wahres, aber wahrscheinlich den Krieg nicht verhindert.
Dass wir mit unserer Kritik am Lukaschenko-Regime Weißrussland für Putin "zugänglicher" machte, ließ sich schwerlich vermeiden, aber wäre trotzdem Überraschung geworden, dass Lukaschenko dem Putin so sehr behilflich war.
Falls Putin ohnehin zum Krieg entschlossen war, dann eben auch vorbereitet, wie geschehen und unvermeidlich.
Das ist kein Novum an Geschichte, denn mit G.W.
Bush und seinen beiden Kriegen war es ähnlich, dass es ihm auf nichts mehr
ankam.
Der Unterschied zu Putins Kriegsvorbereitung war nur, dass Bush keinen Hehl
draus machte.
Historische/politische Analysen sind falsch, wenn sie so tun, als sei Politik ein verlässlicher Kettenreaktionsmechanismus, denn die Willkür entscheidet - im Rahmen von eingebildeten und tatsächlichen Möglichkeiten, also auch der Willkür Grenzen setzt.
Desgleichen gilt für politische Prognosen, die wiederum anderes als Modellrechnen ist, aber das Modellrechnen z.B. des militärischen Ressourceneinsatzes muss dann wenigstens sein, es sei denn, man wolle bloß gefühlsduseln oder mit unseriöser Propaganda glänzen.
Gelegenheit macht Kriege, denn das übersehen Eure naiven und bellizistischen Gut-Böse-Doktrinen, die auf "gegenseitiger Abschreckung" basieren - anstatt dafür zu streiten und zu tun, dass die Abschreckung auf UNO-Streitkräftemonopol gestützt wird.
Markus S. Rabanus 20.04.2022 bei Polenz.facebook.com/ruprecht.polenz/posts/5469702579707999?comment_id=5470272416317682
Tja - und die "leichten Waffen"?
In Betracht m.E. uneinholbarer russischer Überlegenheit an "schwerer
Technik" kommen eigentlich nur "leichte Waffen" in Betracht, um
Putin den Krieg zu erschweren, aber halt mit dem Nachteil, dass der Widerstand
mit "leichten Waffen" den Krieg in die Städte zieht.
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