Syrien20170412Verhandlungen

Hallo Helmut (als abermaliger Nachruf),

wenn "100 Stunden UMSONST verhandelt wird", dann würde eben doch geschossen. - Der Spruch bringt also nichts, wie du weißt, allenfalls für die Wahlkampf-Poesie. 

Und würdest du leben, so würdest du Herrn Gabriel vielleicht sogar sagen, was ich ihm schon schrieb: 

1, Man rede nicht aneinander vorbei, wie es auch jetzt in Syrien geschieht, als wenn es darum gehe, ob Assad oder die Rebellen lieblicher seien, während es viel eher darum geht, 
- ob Russland seinen letzten Mittelmeer-Stützpunkt nebst Waffenkunden und nach Nato-Osterweiterung weiter an Weltmacht verliert und 
- ob das künftige Syrien auf die Golanhöhen verzichtet und im Westen die Waffen kauft, obgleich das Land alles andere braucht. 

Das klingt für beide Seiten zwar weniger schmeichelhaft als die beiderseitige "Beistands"-Propaganda, aber genau das gehört auf den Tisch, denn der gegensätzlich Beistand zermahlt die Städte und Knochen, weil 100 mal 100 Stunden nicht "umsonst", sondern vergeblich und sehr teuer bloß zur Show "verhandelt" wird. 

Tja - und wie müsste es eigentlich sein, denn mit Friedensforschung.de darf ich nicht ohne Antwort sein: 

2. Dass im Falle der Nichteinigung nicht die Kugel fliegt, sondern der Weltgerichtshof in Eile wenigstens vorläufig verbindlich für alle entscheide. 

3. Dass wer sich daran nicht hält, in Ungnade fällt - und nötigenfalls die Kugel bekommt, falls es sich machen lässt und nicht Schlimmeres riskiert. 

4. Und wenn die Weltordnung heute eine andere ist, als sie mit 2. und 3. immer wieder beschrieben werden muss, weil die Staaten noch immer mit Streitkräften und Atomwaffen rivalisieren anstatt sich Schiedssprüchen zu unterwerfen, dann kommt es desto mehr auf die 1. an und darauf, möglichst nichts Ziviles zu treffen, auch wenn darin Feinde sind, denn deren Leben muss uns so heilig sein wie das eigene. - Stattdessen leider die heutige Militärstrategie Moskaus und auch der Nato, keine Gefangenen zu machen und möglichst viele zu töten.

Damit sich aber Möchtegern-Terroristen über solche Feststellungen weniger freuen, sei ihnen erläutert: Es macht dennoch übergroßen Unterschied, ob es Krieger auf Krieger abgesehen haben oder ob es weltanschauliche Vollidioten die Ermordung Unbeteiligter für richtig halten. 

Man muss solche simplen Sachen erklären, denn der Hass ist inzwischen so groß, dass er auch kluge Leute - sich selbst überlassen - restlos verblödet. 

Markus S. Rabanus 20170412

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