Schweinegrippe
redaktion - 26/7/2009, 13:49
Titel: Schweinegrippe: Empfehlungen
Schweinegrippe:
Empfehlungen für Gesundheitsbehörden veröffentlicht
Gemeinsame Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts, des Bundesministeriums für
Gesundheit und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
In den USA und vor allem in Mexiko sind insgesamt mehrere hundert Menschen an
Schweine-Influenza erkrankt, die durch ein neuartiges Influenzavirus verursacht
wurden, auch in Kanada wurden erste Fälle bestätigt, in Spanien gibt es einen
Fall. Die Symptome sind ähnlich wie bei saisonaler Influenza, vor allem Fieber,
Atemwegsbeschwerden und Gliederschmerzen; in Mexiko gab es eine Reihe von Todesfällen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dieses so genannte A/H1N1-Virus am
25.4.2009 als gesundheitliches Risiko von internationaler Bedeutung eingestuft,
eine vergleichbare Einstufung gab es beim Auftreten von SARS 2003. Die
pandemische Warnstufe 3 der WHO, die seit einigen Jahren aufgrund der
Vogelgrippe A/H5N1 gilt, ist jedoch bislang nicht verändert worden.
„Auf eine solche Situation hat sich Deutschland in den vergangenen Jahren
vorbereitet“ sagt Jörg Hacker, Präsident des Robert Koch-Instituts. Das
Robert Koch-Institut hat den gemeinsam von Bund und Ländern getragenen
Nationalen Pandemieplan Anfang 2005 und eine aktualisierte Fassung 2007 veröffentlicht.
Der Pandemieplan enthält Maßnahmen, Aufgaben und Handlungsempfehlungen und erläutert
die wissenschaftlichen Zusammenhänge der Pandemieplanung.
Es ist denkbar, dass einzelne Influenzafälle durch Reisende eingeschleppt
werden. Für diesen Fall haben die Gesundheitsbehörden des Bundes und der Länder
bereits Maßnahmen ergriffen. Zusammen mit dem Bundesministerium für Gesundheit
und den Ländern hat das RKI die bestehenden Empfehlungen zum Vorgehen in
solchen Situationen an die aktuelle Situation angepasst und den Gesundheitsämtern,
Krankenhäusern und Ärzten zur Verfügung gestellt. Die Maßnahme-Empfehlungen
sind auch auf den Internetseiten des Robert Koch-Instituts abrufbar. Darunter
sind auch Empfehlungen für Gesundheitsbehörden vor Ort zum Vorgehen bei einem
Schweinegrippen-Verdachtsfall, zur Probenentnahme und Hinweise für
Flugpassagiere, in deren Flugzeug sich Personen mit Atemwegserkrankungen
aufhielten (in Englisch, Deutsch, Spanisch). Bezüglich des Schutzes des
Medizinpersonals greifen die bestehenden Empfehlungen, wie sie bei Influenza üblich
sind.
Für die Bevölkerung wird derzeit keine allgemeine Gefährdung durch die
Schweinegrippe gesehen. Generell empfohlene persönliche Hygienemaßnahmen wie Händewaschen
sollten aber besonders beachtet werden, insbesondere bei Kontakt zu Reiserückkehrern
aus betroffenen Regionen. Bei der saisonalen Influenza können Infizierte auch
schon etwa einen Tag vor Auftreten der ersten Symptome infektiös sein.
Influenzaviren werden vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen.
Insbesondere beim Niesen oder Husten können Erreger auch auf die Hände
gelangen und darüber weiterverbreitet werden. Daher wird beim Husten empfohlen,
in den Ärmel zu husten. Ausführliche Informationen zu persönlichen Schutzmaßnahmen
bei Virusinfektionen sind in der Broschüre „Selbstverteidigung gegen Viren“
enthalten, die ab Mitte Mai bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
in Köln bestellt werden kann und unter www.wir-gegen-viren.de
abrufbar ist.
Die Neuraminidasehemmer (antivirale Medikamente gegen Influenzaviren) scheinen
bei dem Schweinevirus wirksam zu sein. Es ist bislang nicht bekannt, ob der
saisonale H1N1-Impfstoff gegen dieses Virus schützt. Mit den diagnostischen
Standardverfahren konnte das Virus in den USA nicht nachgewiesen werden. Das
Nationale Referenzzentrum für Influenza am RKI könnte dieses Virus aber
diagnostizieren.
Weitere Informationen, auch zu Hotlines von RKI und anderen:
www.rki.de/influenza
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