Netzeffekt
Der Netzwerkeffekt (auch Netzeffekt) gehört zu den positiven externen Effekten. Er beschreibt, dass der Nutzen an einem Standard oder Netzwerk wächst, wenn dessen Nutzerzahl größer wird. Durch diesen erhöhten Nutzen wird das Netzwerk für noch mehr Personen interessant, die Nutzerzahl wächst weiter an, und somit wiederum der Nutzen für alle. Dies nennt man positive Rückkopplung. Wird eine kritische Masse erreicht, so steigt die Nutzerzahl exponentiell an.
Der Netzwerkeffekt lässt sich in direkte und indirekte Netzwerkeffekte differenzieren. Bei direkten Netzeffekten entsteht die Nutzensteigerung unmittelbar durch physische Netzverbindungen zwischen zwei Teilnehmern. Indirekte Netzwerkeffekte bestehen, wenn der Nutzen der Teilnehmer mit der Netzgröße zunimmt, diese Nutzensteigerung jedoch nicht durch unmittelbare Kommunikationsbeziehungen zwischen den Akteuren entsteht. Beispiele hierfür sind komplementäre Produkte oder Lerneffekte.
Beispiele für den Netzwerkeffekt findet man bei Software – unter anderem beim Internet, bei Microsoft Office oder bei Wikipedia – sowie auch bei Aktien und im Bereich der Telekommunikation. Die SMS-Funktion eines Mobiltelefones beispielsweise ist nur sinnvoll, falls es noch viele andere gibt, die ebenfalls ein Handy besitzen und damit SMS benutzen.
Problematisch am Netzwerkeffekt ist die Pfadabhängigkeit. Häufig ist es rentabler, ineffiziente Strukturen weiter zu entwickeln als sie abzuschaffen, da sie schon sehr weit verbreitet sind. Diese Thematik ist im Wettbewerbsrecht relevant. Der Netzeffekt begünstigt auch die Ausbildung von Monopolen, wie zum Beispiel bei Microsoft Windows.
Vergleichbare Effekte gibt es auf molekularem Level, die von Manfred Eigen und Peter Schuster als Quasispezies und Hyperzyklus untersucht wurden.
Der Mitläufereffekt unterscheidet sich stark vom Netzwerkeffekt, da bei diesem ein gemeinsamer Nutzen nicht das Ziel ist.
Quelle und mehr >> http://de.wikipedia.org/wiki/Netzwerkeffekt
200905