Irak-Krise

Saddam Hussein führte von 1980 bis 1988 Krieg gegen den Iran. Es war möglicherweise nicht seine alleinige Idee, sondern eine im Verbund mit anderen arabischen und westlichen Mächten, denn den Iran mochte niemand.

Doch Mitschuld entlastet nicht von Schuld. Erstrecht nicht, wenn sich die Schuld wiederholt:

Saddam Hussein setzte Giftgas gegen die kurdische Minderheit ein.

Saddam Hussein überfiel den Kuwait  und  verlor den Krieg gegen die Alliierten, wobei er mehrfach Israel mit Raketen angriff, obwohl Israel nicht kriegsbeteiligt war, denn er wollte seinen "Heiligen Krieg" durch die Angriffe auf Israel zu einem 
"arabischen Krieg gegen die westliche Welt" machen. 
  


Saddam Hussein war auch in all diesen Verbrechen nicht allein. 
Das soll ihm zugute gehalten sein, aber nicht zum Freibrief.
 

 

US-Präsident Bush verlangt von Saddam Hussein
den Verzicht auf 
Atomwaffen und andere Massenvernichtungsmittel.

Inhaltlich gebe ich dem US-Präsidenten recht.

Aber moralisch und politisch hat niemand einem
anderen ein Recht zu bestreiten, 
das er sich selbst anmaßt.

Und die USA haben Waffenarsenale, die die ganze
Menschheit bedrohen.

Und die Gefährlichkeit dieser Arsenale ist erwiesen:
  NICHT   durch Osama bin Laden.
  NICHT   durch Saddam Hussein,

sondern aus den Laboren selbst, denn was existiert,
kann versagen und zum Verhängnis werden.

So habe ICH ein Recht,  gegen Hussein zu streiten  -
und Herr Bush hat ein solches nicht.


Wenn Herr Bush gegenüber der UNO erklärt, dass er "notfalls allein" und mit Gewalt die UN-Beschlüsse gegen Saddam Hussein durchsetzen wolle, dann verstößt er wiederum selbst gegen das gemeinsame Recht,  dessen Einhaltung er von Saddam Hussein fordert.

Deshalb darf es keinen US-Angriff gegen den Irak geben, wenn nicht die UNO es ausdrücklich verlangt.  

Bush unterminiert mit seiner Politik die Autorität der UNO.   Ich bestreite ihm nicht die gute Absicht - und niemand könnte das mit Gewissheit tun,  aber ich bestreite ihm die Richtigkeit seiner Politik. 
  

Und Herr Schröder: "Auf keinen Fall dabei ..."  

Egal, was Hussein treibt?
Egal, was die UNO beschließt?

Nach Kosovo  und  Afghanistan (mit  Vertrauensfrage) ?

So plötzlich Pazifist? 

Schröder jedenfalls nicht und war es auch vorher nicht, 
denn Kanzler brauchen nicht  ... 

Mit solchen Kanzler-Sprüchen treibt man übrigens auch Herrn Bush in die Irre  und wird mitschuldig an dem, was da kommt,  ob man nun "mitmacht" oder nicht.
 

Aber auch ich bin wieder mal gegen den Krieg.
Wie gegen den ersten Irak-Krieg, der nur einigen Leuten das Öl zurückholte. Und Hussein blieb, vermutlich, weil man keinen Ersatz für ihn fand.
Der Krieg erfüllt die "Erwartungen" nicht.  -  Wie der Kosovo-Krieg, der nur Parteinahme war, Zerstörung auf allen Seiten - und keinen Frieden brachte.
Wie gegen den Afghanistan-Krieg, der als "Antwort auf den Terror" nicht taugte.
Ich bin gegen Eure Kriege auch deshalb, weil Ihr mir die Toten nicht zählt.
Wer FRIEDEN will, der schafft ihn auch dieses Mal nicht mit Bomben.

Allenfalls Friedhofsruhe, was kein Frieden ist, sondern  das Schweigen nach dem Töten.  Und die Überlebenden wagen vielleicht nicht mal mehr zu jammern.

FRAGT die Menschen, die dort leben.  Dazu muss die UNO hin.  Und dabei kann man helfen. Wer hat jemals für den Irak ernsthaft freie Wahlen gefordert?

Wenn sich Europa und die USA allerorten mit Diktaturen abfinden, dann sollen wir sie auch neben uns leben lassen, wenn sie uns nicht passen.

Irak-Konflikt