Häberles Fehler

BeitragVerfasst: Fr 25. Feb 2011, 11:36
von redaktion  Markus Rabanus
Gast hat geschrieben: Hat sich eigentlich schon der Doktorvater dazu geäußert?

Häberle wurde in Meldungen vom 16. Februar mit Äußerungen zitiert, dass die Plagiatsvorwürfe "absurd" seien: „Sie (die Arbeit) wurde von mir in zahlreichen Beratungsgesprächen eingehend kontrolliert.“ (Focus.de) Guttenberg sei einer seiner besten Seminaristen und Doktoranden gewesen.
Genau solche Stellungnahme ist "absurd", schon weil der Plagiatsvorwurf eben auch der besten wissenschaftlichen Arbeit passieren kann. Kaum ein Nobelpreis ohne Plagiatsvorwurf usw., seit/weil Erkenntnis auf Bekanntem aufbaut, so dass letztlich entscheidend ist, ob und welcher Bedeutung eine Neuigkeit ist und ob das bereits Bekannte ordentlich ausgewiesen wurde. Wenn dabei Fehler passieren, kommt es auf deren Größenordnung an - oder die Fehler haben Fälschungsqualität.

Häberles apodiktische Verteidigung für Guttenberg zeugt von einer Naivität oder Dreistigkeit, wie sie sich kein seriöser Wissenschaftler leisten darf. Wer etwas mit der These von Erstmaligkeit oder Einmaligkeit präsentiert, muss jederzeit mit Einwänden rechnen. Dann darf/wird man in der ersten Reaktion immer nur sagen können: "Muss geprüft werden, wäre ja schrecklich" usw.

Gast hat geschrieben: Jedem Studenten, der dasselbe (und auch weit weniger maßlos) ... Doktortitel unvergleichlich höher ...

Ansonsten wäre es fairer, Noten und Titel im Losverfahren ...

Gast hat geschrieben:An Glaubwürdigkeit hat die Politik allgemein nicht mehr allzuviel einzubüßen, so dass die SPD fast naiv erscheint bei der Frage, wieso Guttenberg denn nach wie vor beliebt sein könne, da es doch mit seiner Glaubwürdigkeit vorbei sein müßte.

Weshalb jetzt auch vieles falsch gemacht wird.

Gast hat geschrieben:... auch eher wie normale parteitaktische Feldzüge, um deren Begründetheit sich kein Bürger mehr schert.

Genau das.

Personalie und Affäre >> Guttenberg

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