Gerechtigkeit oder Gnade?

Vom Hoffen auf Gerechtigkeit
Andre hat folgendes geschrieben:  ‹ markieren ›
Hoffung auf eine Gerechtigkeit im Jenseits ist mir zu vage, als dass ich mein Leben nur darauf aufbauen kann

"Auf Hoffnungen bauen" ist so eine Sache:-), aber wer Hoffnung hat, baut immerhin eher als jemand, der ohne Hoffnung ist.

"Die Hoffnung auf Gerechtigkeit", ob im Jenseits oder Diesseits ist so eine Sache und vielleicht von vielen zu wichtig genommen im Vergleich zu dem Wohl kleiner Taten, die uns müheloser möglich sind.

Wir können im Großen verbittern, wenn wir das Machbare nicht schätzen.

Es ist gut, wenn Du Dir solche Fragen stellst, aber wie auch immer Deine Antworten lauten, sollten sie nicht als zu vage angesehene Hoffnungen durch Trostlosigkeiten ersetzen.

Es ist gut, dass Du Deine Schwester in Dir fortleben lässt. Ich wünsche Dir dabei Glück - mit oder ohne Hoffnung auf jenseitige Gerechtigkeit, die im Falle etwaiger Nichtvergebung doch ohnehin nur hoffen ließe, wer im Diesseits für die Gerechtigkeit schafft, ansonsten ein Geschenk wäre, auf das zu spekulieren mir auch nicht die edelste Einstellung schiene.

Ich glaube den Religionen vieles, aber ihre Götter glaube ich nicht. Und wenn es Gott gibt, was ich dann nicht zu entscheiden hätte, dann wäre ich darauf angewiesen, dass es ein netter Gott ist, der mich anschaut, wie ich sein möchte und doch nicht immer bin.
Wenn er nett ist, dann fände ich Gnade. Wenn er streng ist, wäre vielleicht nichts zu retten, wenn es keine Quotenregelung gibt, die mich gut genug aussehen ließe, aber dann wäre jemand anderes für mich verloren, was auch keine schöne Vorstellung ist.

So komme ich zum Ergebnis: Die Hoffnung auf Gnade wäre mir wichtiger als die Hoffnung auf Gerechtigkeit. Und das könnte auch schon im Diesseits vielleicht ganz hilfreich sein.

Vieles ist möglich, mir kaum das, was ich verstehen kann.

Liebe Grüße von Sven20060724        >> DISKUSSION

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