Gaucks Antikommunismus


Joachim Gauck scheint mir ohnehin nur Kirchenmann geworden, weil meine SED-Genossen ansonsten ja keine Opposition zuließen, andererseits aber "gescheit" bzw. korrupt genug waren, um die Kirchen als Devisenbringer zu nutzen. 
In solch Widerspruchssystem fand Gauck seine Rolle, durchaus "gradlinig" - und zwar wahrscheinlich im glühenden NS-Antikommunismus seiner NSDAP-Eltern von der Wiege bis heute kaum geläutert, denn traumatisiert durch die stalinistische Entführung seines Vaters. 
Von solchen Biographien lässt sich nur in sehr wenigen Fällen Vernunft erwarten.

Markus Rabanus20141104

Liebe ...,

DDR-Pfarrer waren ja nicht alle gleich. Es gab in den Ostkirchen Antikommunisten und auch viele, die dem Sozialismus zugeneigt waren, nur nicht der SED. 
Vor "sozialistischen Pfarrern" hatte die SED deutlich mehr Angst als vor Antikommunisten und Devisenbeschaffern und machte ihnen auch deutlich mehr Repression.
Bei Gauck bin ich mir überhaupt nicht sicher, wie ernst ihm mit dem Christsein ist, denn hätte es für ihn in der DDR andere Möglichkeiten als die Kirche gegeben, seinen Antikommunismus wohlbefindlich auszuleben, so wäre er wahrscheinlich kein Pfarrer geworden.

Nicht die Freiheit scheint mir Gaucks Hauptding, sondern ein glühender Antikommunismus. Und der kann bei ihm doppelt begründet sein, 
a) durch sein Elternhaus, denn die Mama war seit 1932 in der NSDAP und Papa Gauck seit 1934,
b) durch die DDR-Realität, die den Antikommunismus schürte, wenn bspw. sein Papa dann nach dem Krieg über Jahre von Stalins Schergen entführt wurde. 
Das dürfte Gauck zusätzlich antikommunistisch traumatisiert haben - und so kann es dann sein, dass sich jemand ganz dolle findet, weil er allemal weniger Unrecht begehen konnte als die damals Machthabenden. 
Das billige ich ihm zu, aber ich nehme ihm nicht ab, dass er es nicht trotzdem richtiger einordnen könnte.

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