GasDampfKombikraftwerk bzw. "Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk"
alte Pressemitteilung
Deutschlands modernstes Gaskraftwerk
Pe221/05    Berlin, 29. August
  2005
  
  Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute den Bauplatz für das weltweit
  modernste Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) in Huerth-Knapsack bei Köln
  besichtigt. „Das hier entstehende GuD-Kraftwerk basiert auf modernster
  Technologie und auf fairen Wettbewerbsbedingungen durch die Ökologische
  Steuerreform“, sagte der Bundesumweltminister. Mit 800 Megawatt Leistung
  vermag es ein Atomkraftwerk zu ersetzen und ist ein wichtiger Baustein der von
  der Bundesregierung eingeleiteten Energiewende. „Solche Investitionen in
  hochmoderne Technologie geschehen auch nur, wenn die Restlaufzeiten von
  Atomkraftwerken nicht verlängert werden und diese Dinosaurier der Technik die
  Erneuerung des deutschen Kraftwerkparkes nicht weiter blockieren“, so
  Trittin weiter.
  
  Die norwegische Statkraft-Gruppe, der drittgrößte skandinavische
  Energieerzeuger, hat im Juni 2005 entschieden, im Chemiepark von
  Huerth-Knapsack bei Köln ein GuD-Kraftwerk mit einer Leistung von 800
  Megawatt und einem bislang unerreichten elektrischen Wirkungsgrad von knapp 60
  Prozent zu errichten. Zum Vergleich: Die teilweise 40 Jahre alten
  Braunkohlekraftwerke in der Region nutzen ihren Brennstoff gerade mal halb so
  gut aus, ihre Wirkungsgrade liegen teils noch unter 30 Prozent. Und selbst
  neueste Braunkohlekraftwerke erreichen nur einen Wirkungsgrad von gut 40
  Prozent. Bis zu 1000 Arbeitsplätze werden während der Bauphase und beim
  Betrieb etwa 150 neue Arbeitsplätze entstehen. „Ambitionierter Klimaschutz
  macht den Standort Deutschland attraktiv, löst Investitionen aus, schafft Arbeitsplätze
  und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit innovativer Unternehmen“, sagte
  Trittin.
  
  „Überall auf der Welt werden bereits, übrigens häufig mit deutscher
  Technik, GuD-Kraftwerke gebaut. Nur in Deutschland hat ein verzerrter
  Wettbewerb dies bislang verhindert“, so der Bundesumweltminister weiter. Im
  Zuge der Ökologischen Steuerreform wurde die so genannte Erdgassteuer zur
  Stromerzeugung für hocheffiziente GuD-Kraftwerke abgeschafft. Damit werden
  erstmals annähernde Gleichheit und faire Bedingungen für den Wettbewerb
  zwischen allen zur Stromerzeugung eingesetzten Energieträgern geschaffen,
  denn Kohle und Kernbrennstoffe sind seit jeher von der Steuer befreit. „Wir
  haben also eine Steuer abgeschafft und damit einen wichtigen Erfolg für die
  Umwelt erreicht“, sagte Trittin. Das GuD-Kraftwerk in Huerth-Knapsack bei Köln
  wird voraussichtlich das erste in Deutschland sein, das hiervon profitiert.
  
  Mit der Einführung des Emissionshandels für das Treibhausgas Kohlendioxid
  sind darüber hinaus seit Anfang des Jahres 2005 die Rahmenbedingungen für
  die Modernisierung des Kraftwerkparks weiter verbessert worden. „Der Ausstoß
  von Treibhausgasen wird zum Bestandteil der Kostenrechnung bei den anstehenden
  Investitionsentscheidungen für die Modernisierung des Kraftwerkparks in
  Deutschland. Oder anders: Es rechnet sich, umweltfreundliche Gaskraftwerke zu
  bauen“, sagte der Bundesumweltminister.
  
  In den nächsten 15  Jahren werden auf Grund der Altersstruktur der
  Kraftwerke voraussichtlich mindestens 40.000 Megawatt elektrische
  Kraftwerksleistung - das ist nahezu die Hälfte des vorhandenen
  Kraftwerksparks - ersetzt werden müssen. Allein bis zum Jahr 2012 sind in
  Deutschland Investitionen in neue Kraftwerke mit einer Leistung von rd. 15.300
  Megawatt geplant. Überschlägig werden damit Investitionen in Höhe von 12
  bis 14 Milliarden Euro ausgelöst. „Für die Wende hin zu einer zukunftsfähigen
  Energieversorgung gibt es gegenwärtig ein besonders günstiges Zeitfenster.
  Dies bietet die Chance, den Strukturwandel hin zu einer dezentralen und umweltverträglichen
  Energieversorgung ökonomisch effizient zu erreichen“, sagte Trittin. Aus
  Sicht des Klimaschutzes sei besonders hervorzuheben, dass rund 7.500 Megawatt
  auf Erdgasbasis betrieben werden sollen. „Damit haben klimaverträgliche
  Erdgaskraftwerke einen Anteil von rd. 50% an den derzeit geplanten
  Kraftwerkinvestitionen.
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weitere Infos zu diesem Kraftwerksprojekt >> wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Knapsack
allgemeiner zum GuD-Konzept >> wikipedia.org/wiki/Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk