Steckbrief: Atomkraftwerk Gundremmingen mit der Siedewassertechnik von Fukushima und dem weiteren Kernfehler des Mehrblockbaus, denn wenn ein Block havariert, kann auch der zweite Block nicht mehr ohne Lebensgefahr "beherrscht" werden.

atomkraftwerkgrundremmingen201107.jpg (123853 Byte)  "Wir fühlen uns sicher und gut versorgt" - wie in Fukushima.
Screenshot v. 20110711  AKW-Betreiberseite www.kkw-gundremmingen.de 

Reaktorblock Reaktortyp Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommerzieller
Betrieb
Abschaltung
Gundremmingen A (KRB A) Siedewasserreaktor  237 MW 250 MW 12.12.1962 01.12.1966 12.04.1967 13.01.1977
Gundremmingen B (KGG B) Siedewasserreaktor 1284 MW 1344 MW 20.07.1976 16.03.1984 19.07.1984 bis 2017
Gundremmingen C (KGG C) Siedewasserreaktor 1288 MW 1344 MW 20.07.1976 02.11.1984 18.01.1985 bis 2021 

Störfälle in den Atomkraftwerken Gundremmingen

Am 13. Januar 1977 traten bei feuchtem und kaltem Wetter an zwei stromabführenden Hochspannungsleitungen Kurzschlüsse auf. Die dadurch eingeleitete Schnellabschaltung führte zu Fehlsteuerungen. Nach etwa zehn Minuten stand im Reaktorgebäude des Block A das radioaktiv belastete Wasser etwa drei Meter hoch und die Temperatur war auf rund 80 °C angestiegen. Anfangs hieß es, der Reaktor werde in einigen Wochen wieder in Betrieb gehen können. Nach dem Störfall gingen die Betreiber von einer zügigen Wiederinbetriebnahme von Block A aus. Wegen der von Politik und Aufsichtsbehörden geforderten Modernisierung der Leit- und Sicherheitstechnik verzichteten die Betreiber allerdings später aus ökonomischen und politischen Gründen auf eine Wiederinbetriebnahme von Block A [10][11].

Am Sonntag, dem 6. Januar 2008, wurde Block B des Kernkraftwerks Gundremmingen in den frühen Morgenstunden vorsorglich abgeschaltet. Der Grund war eine Leistungsminderung in einer der beiden Niederdruckturbinen um rund 3 %; das entspricht einer Leistung von etwa 40 Megawatt. Grund war eine defekte Schweißnaht an einem Rohr. Dadurch ist der Dampf direkt in den Kondensator gelangt, ohne durch die Rotoren der Turbine gekommen zu sein. Um die Ursache für die Leistungsminderung zu ermitteln und den Schaden zu beheben sowie mögliche Auswirkungen auf die Turbine zu vermeiden, wurde der Block heruntergefahren. Am 8. Januar wurde das Problem an der Schweißnaht behoben. Die Leistungsminderung in der Niederdruckturbine hatte keine sicherheitstechnische Bedeutung für die Anlage und die Umgebung des Kraftwerks. Es bestand keine Meldepflicht. Der Reaktor wurde am 12. Januar wieder angefahren.

Über insgesamt neun Zwischenfälle (fünf im Block B, vier im Block C) wurde die Aufsichtsbehörde im Jahr 2007 informiert. Sie seien alle als „sicherheitstechnisch bedeutungslos“ bewertet worden. Die Abgabe radioaktiver Stoffe habe dabei stets unter den Grenzwerten gelegen, so die Auskunft des technischen Geschäftsführers, Dr. Helmut Bläsig, auf einem Jahrespressegespräch im Jahr 2008.[12]

Am 8. Mai 2011 wurde beim Herunterfahren von Block B festgestellt, dass ein Entwässerungsventil nicht richtig geschlossen hat. Nach mehreren Versuchen ließ es sich aber schließen. Das Ereignis hat die Meldekategorie ‚N‘ (Normal).

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Das Kernkraftwerk Gundremmingen (Abkürzung KGG) ist mit einer elektrischen Bruttoleistung von 2 × 1344 MW das leistungsstärkste deutsche Kernkraftwerk. Es steht in Gundremmingen im schwäbischen Landkreis Günzburg in Bayern. Betreiber ist die Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH (KGG), die zu 75 % der in Essen ansässigen RWE Power AG und zu 25 % der in Hannover ansässigen E.ON Kernkraft GmbH gehört.

Quelle und mehr >> http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Gundremmingen 

Liste der >> Atomkraftwerke

>> atomenergiefrei.de