Atomare Gedanken  Teil 3


Klare Sachen: Schurkenstaaten betreffend

1. Was der einen Seite "Schurkenstaat" ist, ist es selbst der anderen Seite. Genau daraus ist Streit und es fragt sich nur: Auf welchem Niveau er verhandelt wird, ob mit Worten, mit Waffen, mit welchen.

2. Mit den Staaten, die bereits Atomwaffen haben, kann man nicht Krieg führen, denn die Schäden würden zu groß. Also bleibt nur zu verhandeln, wie man gemeinsam die Waffen aus der Welt schafft und sich das gegenseitig kontrolliert, denn kein Staat kann für sich besseres Recht behaupten aus seinen eigenen Verhältnissen, das nicht von der anderen Seite bestritten wäre. So sind letztlich alle Atomstaaten "Schurkenstaaten", denn sie legitimieren sich gegenseitig zum Nachteil der übrigen Welt. Ihre Vereinbarungen sind daher völkerrechtsnichtig, auch wenn sie sich daran halten. 

Die rechtliche Lösung mit tödlicher Konsequenz

3. Ein höheres Recht eines Staates gegenüber einem anderen Staat kann nur daraus sein, dass sich dieses höhere Recht aus höherer Vertretung ableitet. Diese höhere Vertretung kann wiederum nur die UNO sein, denn in ihr sind die Staaten der von Atomwaffen sämtlich betroffenen Welt am weitesten vertreten. Also müsste ein Staat, der ein Vorrecht auf Atomwaffen hat, dieses Recht von der UNO erhalten, was aber nur dann glaubhaft ist, wenn die UNO den Oberbefehl hat.

4. Gegen die Staaten, die sich UN-Kontrollen verweigern und nach Urteil der UNO verdächtig sind, dass sie sich ohne UN-Mandat Massenvernichtungswaffen beschaffen, ist jede Zerstörung legitim, die bemüht ist, die verdächtigen Anlagen und Entscheider zu treffen, auch wenn dabei Menschen und Sachen geopfert werden, die unschuldig für den Verdachtsbefund sind. Wir müssten Ideen haben, um auch das zu vermeiden.

Die Beweislast im Verdachtsfall von Massenvernichtungswaffen liegt also beim verdächtigten Staat, denn es geht nicht um Strafverfolgung, sondern um Gefahrenabwehr größter Risiken für die Menschheit und zu solcher Gefahrenabwehr ist jeder Staat und jede Gesellschaft pflichtig, aber der Befund, ob ein Verdacht ausreichend ist, um gegen ihn kriegerisch anzugehen, liegt nicht bei einzelnen Staaten, wie es die USA vor dem Irak-Krieg für sich in Anspruch nahmen, sondern allein bei der UNO, weil sie am weitesten die Menschheit als Ganzes vertritt.

Paradox ist manches Mal besser als gar nichts: Wenn die USA fortgesetzt allein über die Menschheit entscheiden, dann müssten sie über ihre Politik und ihre Präsidenten künftig von der Welt abstimmen lassen:-)

Friedensforschung.de -sven- 200411       DISKUSSION

9 Gründe und mehr gegen Atomwaffen >> Offener-Brief an Putin

 

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