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Wirksame Methoden gegen Nazis im Netz Montabaur/Karlsruhe

Mit Witz und Geschick geht der Internetregistrierer 1&1 Internet AG gegen Rechtsextremismus im Internet vor. Internet-Adressen, die Neonazis anziehen oder von ihnen missbraucht werden koennten, sind mit anderen Inhalten versehen worden.

So wird unter www.nazis.de zur Diskussion mit Rechtsextremisten aufgerufen. "Hass ist Gift fuer den Verstand", heisst es dort.

"Erst dann, wenn keine Asylbewerberheime mehr brennen. Erst dann, wenn kein Polizist mehr juedische Kindergaerten schuetzen muss. Erst dann hat sich unser Volk vom Faschismus befreit", steht auf einer schwarz, rot, goldenen Fahne. Querverweise fuehren zu weiteren Dialog-Seiten. Unter www.nsdap.de heisst es unter einem zwinkernden Gesicht: "Achtung, sie verlassen jetzt den Bereich des Internets. Hier ist kein Weiterklicken moeglich!"

Die Gesellschaft, bei der nach ihren eigenen Angaben 114 000 Internet-Adressen registriert sind, betont, dass sie in ihrem Karlsruher Internet-Rechenzentrum Neonazi-Angebote ablehnt. Eine Liste mit anstoessigen Namen werde staendig erweitert. Ausserdem arbeite die Gesellschaft mit den Behoerden zusammen, falls ihr verfassungsfeindliche oder strafbare Inhalte vorliegen. Die Gesellschaft fordert Internet-Surfer auf, auffaellige Adressen bei netwatch@puretec.de melden. Solchen Angeboten werde umgehend gekuendigt. (dpa)

Dokumentnummer: 080012480
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